NDR Info Nachrichten vom 09.06.2017:

GB: May verliert absolute Mehrheit

London: Die Parlamentswahl in Großbritannien hat keine klaren Verhältnisse gebracht. Die konservative Partei von Premierministerin May bleibt zwar stärkste Kraft, verliert aber ihre absolute Mehrheit im Parlament. Nach Auszählung fast aller Wahlkreise haben die Tories rechnerisch keine Chance mehr, die nötigen 326 Wahlkreise zu gewinnen. Nach Prognosen der BBC werden sie voraussichtlich 319 Sitze erreichen. Die oppositionelle Labour-Partei konnte zulegen und kommt den Prognosen zufolge auf 261 Sitze. Deutliche Einbußen verzeichnete die schottische Nationalpartei. Sie verlor 21 ihrer 56 Parlamentssitze. Labour-Chef Corbyn forderte Premierministerin May zum Rücktritt auf. Auch aus den Reihen der Konservativen gab es erste kritische Stimmen. May selbst will sich um 11 Uhr unserer Zeit zu dem Wahlergebnis äußern.| 09.06.2017 08:45 Uhr

Deutsche Politiker sehen May angeschlagen

Berlin: Deutsche Politiker haben nach dem Ausgang der britischen Parlamentswahl von einer schweren Niederlage für Premierministerin May gesprochen. Der Vorsitzende der deutsch-britischen Parlamentarier-Gruppe, Mayer, sagte auf NDR Info, er könne sich schwer vorstellen, dass May sich lange als Regierungs-Chefin halte. Der FDP-Politiker und Vize-Präsident des EU-Parlaments, Graf Lambsdorff erklärte, May stehe da mit der Torte im Gesicht. Sie sei losgezogen, um eine starke und stabile Regierung zu bilden, und stehe jetzt ohne eigene Mehrheit da. Beide Politiker äußerten auf NDR Info die Sorge, dass die Brexit-Verhandlungen jetzt schwieriger werden. Graf Lambsdorff sagte, eine starke Mehrheit hätte May mehr Spielraum gegeben für Kompromisse.| 09.06.2017 08:45 Uhr

Trumps Anwalt weist Comey-Aussagen zurück

Washington: US-Präsident Trump hat die Aussage des früheren FBI-Chefs Comey vor dem Senat in Teilen zurückweisen lassen. Der Anwalt des Präsidenten erklärte, Trump habe Comey nicht gebeten, die Untersuchung gegen den ehemaligen Sicherheitsberater Flynn fallen zu lassen. Auch habe Trump von Comey nicht Loyalität eingefordert. Der Ex-FBI-Chef hatte gestern im Senat ausgesagt, Trump habe in einem Vier-Augen-Gespräch die Hoffnung geäußert, er könne die Angelegenheit mit Flynn fallen lassen. Dies habe er als Anweisung verstanden. Die Folgen von Comeys Aussage sind noch unklar. Zentrale Frage ist, ob Trump die Justiz behindert hat. Republikanische Senatoren erklärten, sie sähen dafür keine Beweise.| 09.06.2017 08:45 Uhr

D-Trend: Kaum noch Vertrauen in die USA

Berlin: Nur etwa jeder fünfte Deutsche hält die USA noch für einen vertrauenswürdigen Partner. Im aktuellen ARD-Deutschlandtrend sagen 21 Prozent der Befragten, dass sie der US-Regierung unter Präsident Trump vertrauen - das ist der niedrigste Wert, der jemals gemessen wurde. Damit liegen die USA auf demselben Niveau wie Russland, das ebenfalls 21 Prozent der Deutschen für vertrauenswürdig halten. Den höchsten Wert erreicht Frankreich mit 94 Prozent.| 09.06.2017 08:45 Uhr

Verhandlungen über Jamaika in Kiel

Kiel: In Schleswig-Holstein setzen CDU, Grüne und FDP heute ihre Koalitionsverhandlungen fort. Vorgesehen sind zunächst Gespräche im kleinen Kreis. Gestern waren die Verhandlungen wegen Streitigkeiten für einen Tag ausgesetzt worden. Auslöser waren Vorbehalte der Grünen in den Bereichen Wirtschaft und Verkehr. CDU-Landeschef Günther sagte nach einem Krisengespräch am Abend, alle drei Parteien hätten den festen Willen sich zu einigen. Ähnlich äußerten sich die Spitzenvertreter von FDP und Grünen.| 09.06.2017 08:45 Uhr