NDR Info Nachrichten vom 08.06.2017:

Comey belastet Trump

Washington: Der entlassene FBI-Chef Comey hat vor dem Geheimdienstausschuss des Senats US-Präsident Trump schwer belastet. Die Regierung habe seine Entlassung mit einer schlechten Führung der Bundespolizei begründet - dies sei allerdings gelogen gewesen, so Comey. Er gehe davon aus, dass die Russland-Affäre um den früheren Sicherheitsberater Flynn entscheidend für seine Entlassung gewesen sei. Zur Frage, ob Trump verlangt habe, die Ermittlungen einzustellen, sagte Comey, der Präsident habe dies nicht angeordnet. Er habe es aber als Weisung verstanden. Aufzeichnungen der Gespräche mit Trump habe er gemacht, weil er besorgt gewesen sei, Trump könne darüber lügen. Eine Sprecherin des Weißen Hauses widersprach Comey. Präsident Trump sei kein Lügner, erklärte sie. Trump selbst sagte in Washington, er werde kämpfen und siegen.| 08.06.2017 20:00 Uhr

Parlamentswahl in Großbritannien läuft

London: Unter dem Eindruck des Brexit und der jünsten Terroranschläge wird in Großbritannien ein neues Parlament gewählt. Mehr als 47 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale schließen um 23 Uhr deutscher Zeit. Erste Zahlen werden direkt im Anschluss erwartet. Die britische Premierministerin May hatte die Unterhaus-Wahl vorgezogen, um sich Rückendeckung für die Verhandlungen über den EU-Austritt des Landes zu holen. Umfragen zufolge dürften die regierenden Konservativen erneut stärkste Kraft werden. Allerdings hat die oppositionelle Labour-Partei zuletzt deutlich aufgeholt. Im Wahlkampf waren nach den Anschlägen in Manchester und London Fragen der inneren Sicherheit stärker in den Blick gerückt. Labour-Spitzenkandidat Corbyn hielt May vor, als Innenministerin den Stellen-Abbau bei der Polizei vorangetrieben zu haben.| 08.06.2017 20:00 Uhr

SH verhandelt weiter über Jamaika

Kiel: Die unterbrochenen Koalitionsverhandlungen in Schleswig-Holstein gehen offenbar weiter. Am Rande eines Spitzentreffens von CDU, Grünen und FDP sagte CDU-Landeschef Günther, die drei möglichen Partner seien auf einem guten Weg. Grünen-Verhandlungsführerin Heinold sagte, sie sei gewillt, die Reise nach Jamaika weiter zu gehen. FDP-Fraktionschef Kubicki hatte zuvor erklärt, die Wahrscheinlichkeit, dass eine "Jamaika-Koalition" zustande komme, liege momentan bei nicht mehr als 20 Prozent. Konkret warf er den Grünen vor, die FDP und die Öffentlichkeit zu täuschen. Hintergrund sind Änderungswünsche der Grünen an einem Papier zu Wirtschaft und Verkehr, auf das sich eine gemeinsame Arbeitsgruppe der drei Parteien bereits geeinigt hatte.| 08.06.2017 20:00 Uhr

Hackerangriff auf Al-Dschasira

Doha: Der arabische Fernsehsender Al-Dschasira in Katar wird nach eigenen Angaben von Hackern angegriffen. Der englische Dienst des Senders teilte auf Twitter mit, es gebe in Doha einen umfassenden Cyberangriff auf alle Systeme, Webseiten und Plattformen für soziale Medien. Der Golfstaat Katar wird seit dieser Woche von seinen arabischen Nachbarn weitgehend isoliert. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Ägypten und andere Staaten werfen der Regierung in Doha vor, Terroristen zu unterstützen und ihre Beziehungen zum Iran nicht zu kappen. Katar weist die Vorwürfe zurück.| 08.06.2017 20:00 Uhr

Air Berlin will von Ländern Bürgschaften

Düsseldorf: Die schwer angeschlagene Fluglinie Air Berlin sucht Hilfe bei der Politik. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, die Fluggesellschaft habe bei den Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Berlin eine Anfrage auf Prüfung eines Bürgschaftsantrags gestellt. Sprecher der Staatskanzleien wollten sich dazu nicht äußern. Air Berlin hatte voriges Jahr knapp 800 Millionen Euro Verlust eingeflogen und ist auf Finanzspritzen des Großaktionärs Etihad angewiesen. Am Vormittag war bekannt geworden, dass Verhandlungen zwischen Etihad und dem Reisekonzern Tui über einen gemeinsamen Ferienflieger gescheitert sind. Damit ist ein wichtiger Baustein der geplanten Sanierung von Air Berlin weggebrochen.| 08.06.2017 20:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts im Verlauf meist trocken und aufgelockert oder gering bewölkt. Später zur Ems und Nordsee hin Schauer und Gewitter. Tiefstwerte 15 bis 10 Grad. Morgen von Westen her teils kräftige Schauer und Gewitter, nach Osten hin länger heiter. Höchstwerte 18 bis 27 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend Wechsel von Sonne und Wolken, 18 bis 24 Grad. Am Sonntag heiter bis wolkig, 20 bis 29 Grad.| 08.06.2017 20:00 Uhr