NDR Info Nachrichten vom 06.06.2017:

GB gedenkt der Terroropfer

London: Die Briten haben mit einer Schweigeminute an die Opfer des jüngsten Terroranschlags erinnert. Im ganzen Land versammelten sich die Menschen in Behörden und auf den Straßen in stillem Gedenken. Inzwischen wächst die Kritik an den britischen Sicherheitsbehörden. Ihnen wird vorgeworfen, einen der mutmaßlichen Attentäter trotz seiner bekannten radikalen Haltung nicht stärker kontrolliert zu haben. Im vergangenen Jahr war eine TV-Dokumentation ausgestrahlt worden, in der der Brite pakistanischer Abstammung mit einer Flagge der Terrororganisation Islamischer Staat posierte. Die Zeitung "Times" berichtet außerdem, der 27-Jährige habe Verbindungen zu einem Attentäter gehabt, der 2005 einen Anschlag in London verübte. Die Sicherheitsbehörden erklärten dazu, der Mann sei damals überprüft worden. Aber man habe keine Belege gefunden, dass er einen Anschlag plante.| 06.06.2017 12:45 Uhr

Bundeswehr vor Abzug aus Incirlik

Berlin: Nach dem Scheitern der Gespräche im Konflikt um den türkischen Stützpunkt Incirlik sollen die deutschen Soldaten abgezogen werden. Wie Verteidigungsministerin von der Leyen ankündigte, wird sich das Bundeskabinett bereits morgen mit einer Truppenverlegung befassen. Mit dem Flughafen Al Azraq in Jordanien sei eine vergleichbare Alternative gefunden worden. Von der Leyen geht davon aus, dass es durch den Umzug eine bis zu dreiwöchige Unterbrechung der Bundeswehr-Flugeinsätze im Anti-Terror-Kampf geben wird.| 06.06.2017 12:45 Uhr

Mehr Islamisten in Niedersachsen

Hannover: Die Zahl der Islamisten in Niedersachsen steigt weiter. Dabei trauen die Sicherheitsbehörden mehr als 60 Gefährdern einen Terroranschlag zu. Fast 30 Menschen würden als mögliche Helfer eingestuft, sagte Innenminister Pistorius bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts. Die Zahl radikal-islamischer Salafisten stieg von 520 im Jahr 2015 auf gegenwärtig 730. Hochburgen der Extremisten sind Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Wolfsburg. Geprüft werde auch ein Verbot mehrerer Vereine. Diese versuchten über ihre Internetpropaganda, Nachwuchs für ihre radikalen Aktivitäten zu gewinnen.| 06.06.2017 12:45 Uhr

Kieler Landtag konstituiert sich

Kiel: In Schleswig-Holstein ist der neu gewählte Landtag zum ersten Mal zusammengekommen. In der konstituierenden Sitzung wurde Klaus Schlie erneut zum Präsidenten des Landesparlaments gewählt. Der CDU-Politiker mahnte angesichts von Zeiten der Terrorgefahr, bei parlamentarischen Entscheidungen müsse immer zwischen Freiheit und Sicherheit abgewogen werden. Das Schüren von Hass, Angst oder Intoleranz seien dafür keine Grundlage; Populismus immer ein schlechter Ratgeber. Im Landtag von Schleswig-Holstein stellt die CDU mit 25 Abgeordneten die stärkste Fraktion. Sie verhandelt derzeit mit den Grünen und der FDP über eine gemeinsame Regierung. Außerdem sind im Kieler Landesparlament die SPD, die AfD und der SSW vertreten.| 06.06.2017 12:45 Uhr

150 Tote bei Anschlag vergangene Woche in Kabul

Kabul: Knapp eine Woche nach dem Anschlag im Diplomatenviertel der afghanischen Hauptstadt haben die Behörden die Zahl der Toten nach oben korrigiert. Wie Präsident Ghani mitteilte, kamen mehr als 150 Menschen ums Leben; etwa 300 seien schwer verletzt worden. Bislang war von 90 Toten die Rede gewesen. Unter dem Eindruck des Anschlags eröffnete Ghani am Vormittag in Kabul eine internationale Friedenskonferenz. Nach Regierungsangaben dient das Treffen dem Ziel, die internationale Staatengemeinschaft in die Bemühungen einzubinden, die Sicherheit in Afghanistan wiederherzustellen.| 06.06.2017 12:45 Uhr