NDR Info Nachrichten vom 03.06.2017:

"Rock am Ring"-Festival geht weiter

Nürburg: Das Musikfestival "Rock am Ring" geht nach der Unterbrechung wegen eines Terror-Alarms weiter. Wie die Veranstalter mitteilten, finden die Auftritte der Bands heute wie geplant statt. Zuvor hatten Sicherheitskräfte das Festival-Gelände nach verdächtigen Gegenständen abgesucht. Anlass für die Unterbrechung gestern waren Hinweise auf einen möglichen Anschlag. Wie die Polizei mitteilte, führten die Ermittlungen in die hessische Islamistenszene. Drei Verdächtige wurden vorübergehend festgenommen, mindestens einer von ihnen soll Zugang zu sicherheits-relevanten Bereichen bei "Rock am Ring" gehabt haben. Inzwischen sind die Männer wieder auf freiem Fuß, die Verdachtslage habe sich deutlich relativiert. Sowohl Politiker als auch Sicherheitskräfte würdigten die besonnene Reaktion der Festival-Besucher auf die Unterbrechung.| 03.06.2017 15:15 Uhr

Explosion bei Trauerfeier in Kabul

Kabul: Bei einer Reihe von Explosionen sind in der afghanischen Hauptstadt erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen. Das Gesundheitsministerium in Kabul geht derzeit von mindestens 20 Toten und vielen Verletzten aus. Die Detonationen ereigneten sich während der Beerdigung des Sohnes des stellvertretenden Senatspräsidenten. Er hatte zusammen mit anderen gegen den Anschlag vom Mittwoch im Kabuler Diplomatenviertel demonstriert, bei dem etwa 90 Menschen getötet worden waren. Medienberichten zufolge wiesen die Taliban eine Verantwortung für beide Attacken von sich.| 03.06.2017 15:15 Uhr

Wagenknecht: Rot-Rot-Grün vermutlich tot

Berlin: Die Spitzenkandidatin der Linkspartei, Wagenknecht, sieht nach eigenen Worten kaum noch Chancen für eine rot-rot-grüne Regierung im Bund. Wagenknecht sagte dem "Tagesspiegel", sie höre aus den Reihen von SPD und Grünen nur Stimmen, die diese Option ausschlössen. Im privaten wie im politischen Leben sei es nicht ratsam, jemanden als Partner zu umwerben, der erkennbar gar kein Interesse zeige. Stalking sei nicht ihre Sache, so Wagenknecht. Nach Ansicht von Beobachtern gilt die Fraktionschefin der Linken im Bundestag wegen ihrer Positionen in der Außen- und Verteidigungspolitik vielen selbst als Hindernis für Rot-Rot-Grün.| 03.06.2017 15:15 Uhr

Gabriel hofft auf bessere Türkei-Beziehungen

Sankt Petersburg: Bundesaußenminister Gabriel will sich bei seinem Türkei-Besuch morgen um eine Entschärfung der Spannungen bemühen. Gabriel sagte in Sankt Petersburg, Deutschland müsse nach Möglichkeit wieder zu einem normalisierten Verhältnis mit der Türkei kommen. Ein Thema werde das Besuchsrecht für deutsche Abgeordnete auf dem Stützpunkt Incirlik sein. Die Bundesregierung werde nicht akzeptieren, dass Parlamentariern der Besuch der etwa 250 deutschen Soldaten verwehrt werde. Zu den Spannungen zwischen Berlin und Ankara haben auch die Verhaftungen deutscher Korrespondenten und der Streit über den Referendums-Wahlkampf türkischer Politiker in Deutschland beigetragen.| 03.06.2017 15:15 Uhr

Organspende: Patientenschützer warnen vor Druck

Berlin: In der Debatte über Organspenden hat die Deutsche Stiftung Patientenschutz vor zu viel Druck auf Kranke, Angehörige und Transplantationsbeauftragte gewarnt. Der Vorsitzende Brysch sagte, es sei entscheidend, den Willen der Betroffenen zu beachten. Die Transplantationsbeauftragten dürften nicht zu Anwerbern degradiert werden, die vor allem an der Zahl der Spenden gemessen würden. Brysch kritisierte auch die Forderung der Deutschen Stiftung Organtransplantation, Kliniken müssten potenzielle Spender sofort melden. Auch dadurch werde der Druck unnötig erhöht. In Deutschland haben sich vergangenes Jahr insgesamt 857 Menschen nach ihrem Tod rund 2.870 Organe entnehmen lassen. Zugleich warten etwa 10-tausend Patienten auf eine Leber, ein Herz, Lunge oder Niere.| 03.06.2017 15:15 Uhr