NDR Info Nachrichten vom 01.06.2017:

Abschiebungen nach Afghanistan ausgesetzt

Berlin: Die Bundesregierung und die Länder haben sich darauf geeinigt, Abschiebungen nach Afghanistan vorerst auszusetzen. Bundeskanzlerin Merkel erklärte, dies solle bis zu einer neuen Lagebeurteilung und der Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit der Deutschen Botschaft nach dem Anschlag in Kabul gelten. Mit einer neuen Vorlage rechne sie bis zum Juli. Die freiwillige Rückkehr solle weiter gefördert werden. Auch Straftäter und Gefährder sollten nach Einzelfallentscheidungen weiter abgeschoben werden. Gestern war in der Nähe der deutschen Botschaft in der afghanischen Hauptstadt eine Autobombe gezündet worden. Mehr als 90 Menschen starben, 460 wurden verletzt.| 01.06.2017 20:00 Uhr

Audi hat illegale Abgas-Software verwendet

Berlin: Auch die VW-Tochter Audi hat nach Worten von Bundesverkehrsminister Dobrindt unzulässige Abgas-Software verwendet. Der CSU-Politiker erklärte, die Software habe bewirkt, dass erkannt wurde, dass das Auto auf einem Prüfstand war - dann wurden die Abgas-Reinigungssysteme angeschaltet. Gestern seien Auffälligkeiten bei den Modellen Audi A8 und A7 mit V6- und V8-Dieselmotoren bekannt geworden. Heute habe er dann mit VW-Chef Müller gesprochen, sagte Dobrindt. Audi und VW hatten bereits eingeräumt, dass sie in den USA rund 83.000 Diesel-Autos mit einer dort illegalen Software verkauft hatten, die niedrigere Abgaswerte angibt. Im März hatten mehr als 100 Polizisten und Staatsanwälte die Audi-Zentrale, weitere Standorte und Wohnungen von Mitarbeitern durchsucht.| 01.06.2017 20:00 Uhr

Bundestag verabschiedet mehrere Rentenreformen

Berlin: Der Bundestag hat mehrere Rentenreformen verabschiedet. Die breite Mehrheit des Parlaments stimmte für eine Angleichung der Ost-Renten an die westdeutschen Altersbezüge. Die Renten sollen ab dem kommenden Jahr in sieben Schritten angepasst werden, bis sie im Jahr 2025 ein einheitliches Niveau erreicht haben. Auch die Betriebsrente soll neu geregelt werden. Die Reform sieht vor, dass Arbeitgeber nicht mehr für eine bestimmte Rentenhöhe garantieren, sondern nur noch für die Zahlung der Beiträge. Über das Gesetz muss noch der Bundesrat entscheiden. Außerdem hat der Bundestag den Weg für eine Neuordnung der Finanzbeziehungen zwischen Bund und Ländern geebnet. Wenn auch der Bundesrat zustimmt, erhalten die Länder von 2020 an jährlich fast zehn Milliarden Euro vom Bund – die Summe wird in den Folgejahren weiter steigen. Der Bund bekommt dafür mehr Zuständigkeiten und Kontrollrechte.| 01.06.2017 20:00 Uhr

EU und China beraten über Klimapolitik und Handel

Brüssel: Spitzenvertreter der EU und von China sind zu Gesprächen über Klimapolitik, Handel und Investitionen zusammengekommen. EU-Ratspräsident Tusk begrüßte den chinesischen Ministerpräsident Li in der belgischen Hauptstadt. Auch ein Treffen mit EU-Kommissionschef Juncker war geplant. Morgen werden die Beratungen fortgesetzt. Bis zum Nachmittag wollen beide Seiten eine gemeinsame Erklärung abgeben, in der sie sich zur Umsetzung des Pariser Klimaschutzabkommens bekennen. Als strittig gilt das Thema Marktzugang. Europäische Firmen beklagen Investitionshemmnisse in China. Kanzlerin Merkel hatte Li am Vormittag in Berlin getroffen. Der chinesische Regierungschef bekräftigte, sein Land wolle an den Verpflichtungen des Pariser Klimaschutzabkommens festhalten. Hintergrund ist die Drohung der USA, aus dem Abkommen auszusteigen.| 01.06.2017 20:00 Uhr

Linde-Vorstand leitet Fusion mit Praxair ein

München: Der Industriegaskonzern Linde hat die Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair eingeleitet. Der Linde-Vorstand habe eine rechtlich bindende Vereinbarung zu den Bedingungen des Zusammenschlusses unterzeichnet, hieß es heute von Seiten des Konzerns. Zuvor hatte der Linde-Aufsichtsrat die Fusion gebilligt. Das 60- Milliarden-Euro-Geschäft ist umstritten. Zwar werden Linde und Praxair zum größten Gaskonzern der Welt. Gewerkschaften und Angestellte befürchten aber den Verlust tausender Arbeitsplätze.| 01.06.2017 20:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts gering bewölkt oder klar und trocken. Tiefstwerte 12 Grad auf Hiddensee bis 3 Grad in der Lüneburger Heide. Morgen viel Sonne und nur wenige Wolken. Maximal 19 Grad auf Rügen und bis 28 Grad im südlichen Emsland. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend nach Nordosten hin länger sonnig, von Südwesten her Schauer und Gewitter bei 19 bis 25 Grad. Am Sonntag nach Südosten etwas Regen, sonst überwiegend trocken mit sonnigen Abschnitten, 17 bis 22 Grad.| 01.06.2017 20:00 Uhr