NDR Info Nachrichten vom 01.06.2017:

Bundestag billigt Bund-Länder-Finanzpakt

Berlin: Mit der Neuordnung der Bund-Länder-Finanzen hat heute das umfangreichste Reformvorhaben der Großen Koalition den Bundestag passiert. Vorausgesetzt der Bundesrat stimmt morgen ebenfalls zu, erhalten die Länder von 2020 an jährlich fast 10 Milliarden Euro vom Bund – die Summe wird in den Folgejahren weiter steigen. Der Bund bekommt dafür mehr Kontrollrechte bei der Verwendung der Finanzmittel. Außerdem erhält er mehr Zuständigkeiten und Eingriffsrechte – beispielsweise bei Fernstraßen und Schul-Investitionen. Die Reform ist mit Grundgesetzänderungen verknüpft, denen nach dem Bundestag nun auch der Bundesrat mit Zwei-Drittel-Mehrheit zustimmen muss. Kritik kam von der Opposition. Grünen-Politiker monierten, die Reform mache die starken Länder stärker, während den schwächeren vom Bund geholfen werden müsse. Die Linken sehen den Föderalismus untergraben.| 01.06.2017 15:45 Uhr

Chinesen halten an Klimaabkommen fest

Berlin: China will nach Angaben von Ministerpräsident Li Keqiang an den Verpflichtungen des Pariser Klimaschutzabkommens festhalten. Nachhaltiges und grünes Wachstum sei für Volkswirtschaften wichtig, so Li nach einem Gespräch mit Kanzlerin Merkel. Er wies darauf hin, dass sein Land als eines der ersten Vorgaben der Vereinbarungen von Paris in Gesetze gegossen habe. Merkel begrüßte die Haltung Chinas und betonte die gemeinsame Verantwortung für den internationalen Kampf gegen den Klimawandel. Hintergrund ist die Drohung der USA, aus dem Pariser Abkommen auszusteigen. Am Abend will Präsident Trump seine Entscheidung bekanntgeben. Bundesaußenminister Gabriel warnte, scheitere das Klimaabkommen, werde das auch Folgen für die Flüchtlingsbewegungen haben.| 01.06.2017 15:45 Uhr

Mehr Studienabbrecher in Deutschland

Berlin: An deutschen Hochschulen bricht fast jeder Dritte in der Frühphase sein Studium ab, die meisten wechseln danach aber oft schnell in eine Berufsausbildung. Das geht aus einer von Bildungsministerin Wanka vorgelegten Studie hervor. Danach stieg die Abbruchquote bei Bachelor-Studenten im Vergleich zu früheren Untersuchungen von 28 auf 29 Prozent. Der häufigste Grund für einen Abbruch sind demnach unbewältigte Leistungsanforderungen im Studium, gefolgt von mangelnder Motivation und dem Wunsch nach einer praktischen Tätigkeit. Finanzielle Engpässe und die schwierige Vereinbarkeit von Erwerbstätigkeit und Studium spielten nur eine nachrangige Rolle, heißt es. Ministerin Wanka sagte, die Ergebnisse zeigten, wie wichtig eine gute Berufsorientierung bereits in der Schulzeit sei.| 01.06.2017 15:45 Uhr

Lewe wird neuer Städtepräsident

Nürnberg: Der Oberbürgermeister von Münster, Lewe, wird neuer Präsident des Deutschen Städtetags. Die Delegierten wählten Lewe auf der Hauptversammlung des Verbands in Nürnberg. Der CDU-Politiker übernimmt die Spitzenfunktion zum 1. Januar. Die bisherige Städtetags-Präsidentin Lohse scheidet zum Jahresende als Oberbürgermeisterin von Ludwigshafen aus dem Amt. Damit muss die Christdemokratin dann auch ihre Funktion in dem kommunalen Spitzenverband aufgeben.| 01.06.2017 15:45 Uhr

Reederei Rickmers stellt Insolvenzantrag

Hamburg: Die Reederei Rickmers Group hat beim Amtsgericht einen Insolvenzantrag gestellt. Das bestätigte ein Sprecher des Unternehmens. Die HSH Nordbank hatte der Reederei gestern weitere Kredite verweigert. Die Gruppe soll nun im Rahmen des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung saniert werden. Hamburgs Wirtschaftssenator Horch bedauerte die Entwicklung. Horch sagte, er hoffe, dass für die rund 2.000 Mitarbeiter der Reederei Rickmers ein Weg gefunden werde.| 01.06.2017 15:45 Uhr