NDR Info Nachrichten vom 20.05.2017:

Teheran: Im Iran hat der moderate Amtsinhaber Ruhani die Präsidentenwahl gewonnen. Wie das Innenministerium mitteilte, setzte er sich deutlich gegen seinen konservativen Herausforderer Raisi durch. Nach Auszählung fast aller Stimmen habe der 68-Jährige 23,5 Millionen der Stimmen erhalten. Raisi kam demnach auf 15,8 Millionen. Ruhani hatte angekündigt, in einer zweiten Amtszeit das Land weiter zu öffnen. Im Wahlkampf hatte er die Iraner um mehr Zeit gebeten, um Nutzen aus dem Atomabkommen zu ziehen. Es hatte im Januar 2016 zur Aufhebung der Sanktionen gegen den Iran geführt. Außerdem versprach Ruhani mehr kulturelle Freiheiten und die Bürgerrechte zu stärken.| 20.05.2017 12:15 Uhr

Riad: Der heutige Besuch von US-Präsident Trump in Saudi-Arabien wird von neuen Entwicklungen in der sogenannten Russland-Affäre überschattet. Der von Trump entlassene FBI-Chef Comey erklärte sich zur Aussage vor dem Geheimdienstausschuss des US-Senats bereit. Es geht um die Frage, ob es Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Moskau gab. Hintergrund sind die mutmaßlich russischen Hackerangriffe auf Computer der US-Demokraten im Vorfeld der Präsidentschaftswahl. Außerdem berichtet die US-Presse über neue Vorwürfe gegen Trump. Die "New York Times" schreibt, dass der US-Präsident vor kurzem bei seinem Treffen mit Russlands Außenminister Lawrow abfällig über Comey gesprochen habe. Trump sagte demnach außerdem, der Rauswurf des FBI-Chefs habe den Druck aus den Ermittlungen genommen. Der US-Präsident traf am Vormittag in Riad ein. Es ist der Auftakt zu seiner ersten Auslandsreise im Amt.| 20.05.2017 12:15 Uhr

Meseberg: Bundeskanzlerin Merkel empfängt heute den ukrainischen Präsidenten Poroschenko im Gästehaus der Bundesregierung. Bei dem Treffen auf Schloss Meseberg soll es nach deutschen Angaben um die Lage im umkämpften Osten der Ukraine, um die bilateralen Beziehungen sowie um die Reformen in der Ukraine gehen. Im Osten der ehemaligen Sowjetrepublik herrscht seit drei Jahren Krieg zwischen ukrainischen Verbänden und von Russland unterstützten Separatisten. Etwa 10.000 Menschen wurden bislang getötet.| 20.05.2017 12:15 Uhr

Berlin: Der SPD-Vorsitzende Schulz will sich mit seiner Wahlkampfstrategie an die des französischen Präsidenten Macron anlehnen. Genauso werde er das auch machen, kündigte Schulz in der "Frankfurter Allgemeinen" mit Blick auf die Bundestagswahl an. Der SPD-Chef bezog sich dabei auf die klar pro-europäische Ausrichtung der Wahlkampagne von Macron. Gebraucht werde ein kräftiger neuer Impuls für Europa, der auch neue Begeisterung für Europa wecke, so Schulz. Nach eigenen Worten stimmt er auch mit Macron darin überein, dass ein Eurozonen-Budget sinnvoll sei, um gemeinsame Aufgaben, wie die Förderung von Wachstum und Beschäftigung anzugehen. Eine Vergemeinschaftung von Schulden stehe nicht auf der Tagesordnung.| 20.05.2017 12:15 Uhr

Brüssel: Der seit September abgeschaltete belgische Atomreaktor Tihange 1 ist wieder am Netz. Der Betreiber ließ die Anlage in der Nacht anlaufen. Der Meiler hatte stillgestanden, weil bei Bauarbeiten ein Nebengebäude beschädigt worden war. Vor wenigen Tagen bescheinigte die belgische Atomaufsicht, ein sicherer Betrieb sei wieder möglich. Das Kraftwerk Tihange mit drei Reaktoren steht in der Nähe von Lüttich und etwa 70 Kilometer von Aachen entfernt. In Deutschland ist vor allem der Reaktor Tihange 2 umstritten, seit dort Haarrisse im Reaktordruckbehälter entdeckt wurden.| 20.05.2017 12:15 Uhr