NDR Info Nachrichten vom 11.05.2017:

London: Politiker sowie Vertreter von Hilfsorganisationen sind zu einer internationalen Somalia-Konferenz zusammengekommen. Das Land am Horn von Afrika gilt als eines der ärmsten und gefährlichsten der Welt. Auf der Konferenz in London soll es unter anderem um den Wiederaufbau der Infrastruktur und die Verbesserung der Sicherheitslage nach mehr als 25 Jahren Bürgerkrieg gehen. Große Gebiete Somalias werden noch immer von der islamistische Terrorgruppe Al-Shabaab kontrolliert. Wegen Dürre droht weiter eine Hungersnotnoch. Nach UN-Einschätzung sind umgerechnet 1,4 Milliarden Euro notwendig, um das Schlimmste abzuwenden. Anfang des Monats besuchte Außenminister Gabriel das Land und versprach, die deutsche Hilfe auf etwa 140 Millionen Euro zu verdoppeln.| 11.05.2017 12:15 Uhr

Berlin: Bundesfinanzminister Schäuble stellt im Laufe des Tages das Ergebnis der neuen Steuerschätzung vor. Wegen der guten Konjunktur und der hohen Zahl der Erwerbstätigen werden zusätzliche Steuereinnahmen in Milliardenhöhe erwartet. Die Zahlen des Schätzerkreises sind Grundlage der Haushaltsplanungen von Bund, Ländern und Gemeinden. Das erwartete Einnahmeplus hat auch die Diskussion über Steuersenkungen weiter angeheizt. Schäuble hatte bereits eine Entlastung der Bürger in Höhe von 15 Milliarden jährlich in Aussicht gestellt. Darüberhinaus soll von 2020 an der Solidaritätszuschlag schrittweise abgeschafft werden. Politiker von Union und SPD fordern aber eine stärkere Entlastung.| 11.05.2017 12:15 Uhr

Brüssel: Die europäischen Solarhersteller haben nach der Insolvenz-Ankündigung des Unternehmens Solarworld Vorwürfe gegen China erhoben. Der Präsident der Vereinigung "ProSun", Nitzschke, erklärte, chinesische Solarhersteller betrieben in der Europäischen Union seit Jahren massives Preisdumping. Mehr als 100 heimische Unternehmen hätten seitdem Insolvenz angemeldet oder Werke geschlossen. Dabei sei die europäische Solarindustrie technologisch führend, so der Verbandspräsident. Mit Preisen unter den Herstellungskosten - finanziert durch Staatsbankkredite - könne aber niemand konkurrieren. Solarworld hatte gestern Abend angekündigt, einen Insolvenzantrag zu stellen. Das Bonner Unternehmen beschäftigt weltweit 3.000 Mitarbeiter.| 11.05.2017 12:15 Uhr

Rom: Deutsche Hilfsorganisationen haben vor dem italienischen Parlament ihren Einsatz zur Rettung von Flüchtlingen verteidigt. Die Organisationen "Sea Eye" und "Sea Watch" wehrten sich vor dem Verteidigungsausschuss gegen den Vorwurf, sie würden mit Schleppern zusammenarbeiten. Ein Sprecher erklärte, man bringe Flüchtlinge nicht an die italienische Küste, sondern leiste lediglich Erste Hilfe. Den Organisationen wird vorgeworfen, Kontakte zu libyschen Schleppern zu unterhalten und so Beihilfe zur illegalen Einwanderung zu leisten.| 11.05.2017 12:15 Uhr

Essen: Der frühere Arcandor-Chef Middelhoff muss sich erneut vor Gericht verantworten. Das Landgericht eröffnete einen Prozess gegen ihn sowie sechs frühere Aufsichtsratsmitglieder wegen Untreue beziehungsweise Beihilfe zur Untreue. Es geht um einen Sonderbonus in Höhe von 2,3 Millionen Euro, den Middelhoff bei seinem vorzeitigen Ausscheiden aus dem Unternehmen 2009 erhalten hat. Die Staatsanwaltschaft ist der Ansicht, dass es für diese Zahlung keinen Grund gab. Die sechs ehemaligen Aufsichtsratsmitglieder hatten die Zahlung bewilligt. Middelhoff war 2014 in einem ersten Strafprozess wegen Veruntreuung von Konzernvermögen zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Er stand von 2005 bis 2009 an der Spitze von Arcandor, der früheren Karstadt/Quelle AG.| 11.05.2017 12:15 Uhr

Zur Börse: Der Dax unverändert mit 12.758 Punkten. In Tokio schloss der Nikkei-Index um 0,3 Prozent höher bei 19.962. Der Euro wird mit einem Dollar 08 70 gehandelt.| 11.05.2017 12:15 Uhr