NDR Info Nachrichten vom 04.05.2017:

Keime durch indische Pharmakonzerne?

Hamburg: Pharma-Konzerne tragen möglicherweise dazu bei, dass gefährliche Krankheits-Erreger entstehen und sich global ausbreiten. Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung finden sich in Gewässern im Umfeld von Pharma-Herstellern in Indien hohe Konzentrationen von Antibiotika. Die Werte lagen demnach teilweise um das tausendfache höher als vorgeschlagene Grenzwerte. Es besteht der Verdacht, dass die Firmen große Mengen Antibiotika illegal entsorgt haben. Wenn die Mittel in die Umwelt gelangen, entwickeln Bakterien, die dort leben, Abwehrmechanismen. Sie werden resistent. In Proben seien derartige multi-resistente Erreger nachgewiesen worden. Forscher der Universität Leipzig, die die Untersuchungen durchgeführt haben, bezeichneten dies als beängstigend. Die Keime würden nicht vor Ort verbleiben, sondern sich global ausbreiten. Auch Pharma-Konzerne in Deutschland beziehen demnach Wirkstoffe von den indischen Herstellern. Die Unternehmen verwiesen jedoch auf weltweite Standards und Kontrollen durch die Behörden.| 04.05.2017 12:45 Uhr

Von der Leyen berät mit BW-Generälen

Berlin: Angesichts der Affäre um den terrorverdächtigen Soldaten hat Verteidigungsministerin von der Leyen ein Treffen mit Führungskräften der Bundeswehr anberaumt. Die CDU-Politikerin wird mit etwa 100 Generälen und Admiralen beraten, wieso sie über Missstände an einzelnen Bundeswehrstandorten mehrfach nicht informiert wurde. Konkret dürfte es unter anderem um die Masterarbeit des Verdächtigen gehen. Offensichtlich seien Regeln nicht befolgt worden, wenn ein Soldat eine klar rassistische Arbeit abgeben könne, hatte von der Leyen gestern bei ihrem Besuch des Bundeswehr-Standorts in Illkirch erklärt. Die SPD kritisierte den Auftritt der Ministerin im Anschluss. Fraktionschef Oppermann sagte, von der Leyen habe nur schöne Bilder produziert, aber kein einziges Problem der Bundeswehr gelöst.| 04.05.2017 12:45 Uhr

EuGH zu Ausgleich nach Flugunfall

Luxemburg: Flugreisende haben keinen grundsätzlichen Anspruch auf Entschädigung, wenn ihr Flug wegen eines Unfalls mit einem Vogel ausfällt oder sich verspätet. Der Europäische Gerichtshof entschied, dass ein sogenannter Vogelschlag als außergewöhnlicher Umstand zu werten ist. Die Fluggesellschaft trage also in der Regel keine Verantwortung für solche Unfälle. Laut den Luxemburger Richtern muss eine Airline allerdings nachweisen, dass sie technisch alles getan hat, um einen Vorfall dieser Art zu vermeiden und die Verspätung so kurz wie möglich zu halten.| 04.05.2017 12:45 Uhr

Wahl in S-H: Briefwahl-Anträge verschollen

Kiel: Vor der Landtagswahl in Schleswig-Holstein sind schriftliche Anträge für Briefwahlunterlagen verschwunden. Das Rathaus in Schleswig bestätigte, dass Schreiben von etwa 100 Wahlberechtigten nicht eingegangen sind. Betroffene hätten sich bei der Behörde gemeldet und nachgefragt, wo ihre Briefwahlunterlagen blieben. So sei die Behörde auf die Fälle aufmerksam geworden. Die Post prüfe zurzeit, was mit den Anträgen passiert sei. Für die Landtagswahl am Sonntag dürften sich keine Konsequenzen ergeben. Briefwahlunterlagen können noch bis morgen Mittag angefordert werden.| 04.05.2017 12:45 Uhr

Ein Toter bei Unfall mit geklautem Taxi

Hamburg: Bei einem schweren Verkehrsunfall mit zwei Taxis in der Hansestadt ist ein Fahrgast ums Leben gekommen. Nach Angaben der Polizei waren die beiden Fahrzeuge heute früh in der Hamburger Innenstadt frontal zusammengestoßen. Die beiden Fahrer und ein weiterer Insasse seien schwer verletzt worden. Laut Polizei hatte der Unfall-Verusacher das Taxi zuvor gestohlen und befand sich auf der Flucht vor Streifenwagen. Während der Verfolgungsjagd habe er eine Straße in falscher Richtung befahren und sei deshalb mit dem entgegenkommenden anderen Taxi kollidiert.| 04.05.2017 12:45 Uhr