NDR Info Nachrichten vom 18.04.2017:

Debatte: Wie weiter mit der Türkei umgehen?

Berlin: Das knappe Ergebnis des Referendums in der Türkei hat in Deutschland eine Debatte über den weiteren Umgang mit der Führung in Ankara ausgelöst. Grünen-Chef Özdemir sprach sich dafür aus, die EU-Beitrittsgespräche vorerst nicht fortzusetzen. Sollte die Türkei die Todesstrafe einführen, sei das auch das Ende der Verhandlungen, sagte Özdemir dem ARD-Morgenmagazin. Der CDU-Außenexperte Kiesewetter erklärte dagegen auf NDR Info, man sollte vorerst weiter mit Ankara verhandeln. Bei neuen Rechtsverletzungen wie etwa der Einführung der Todesstrafe sollten die Gespräche aber beendet werden. Der türkische Präsident Erdogan kündigte inzwischen an, er werde nicht auf seine Kritiker zugehen. Er wolle nun rasch mit dem Umbau des Staates beginnen. Zunächst soll der landesweite Ausnahmezustand in der Türkei verlängert werden. Das Kabinett machte am Abend den Weg hierfür frei. Nun muss das Parlament dem Plan noch zustimmen. Erdogan hatte den Ausnahmezustand nach dem Putschversuch im Juli vergangenen Jahres ausgerufen.| 18.04.2017 10:15 Uhr

USA und Japan demonstrieren Einigkeit

Tokio: Im Umgang mit Nordkorea demonstrieren die USA und Japan Geschlossenheit. Nach der Ankunft von US-Vizepräsident Pence sagte der japanische Ministerpräsident Abe, er teile die Haltung der Regierung in Washington. Die Zeit der strategischen Geduld mit Nordkorea sei vorbei. Dies hatte Pence zuvor bei seinem Besuch in Südkorea gesagt. Trotzdem mahnte Abe, den Konflikt mit Nordkorea friedlich zu lösen. Es sei für Japan von größter Wichtigkeit, die diplomatischen Bemühungen fortzusetzen, so Abe. Trotz mehrerer UN-Resolutionen hatte Nordkorea am Sonntag erneut eine Rakete getestet. Der Vize-Außenminister des Landes kündigte in einem Interview mit der BBC außerdem weitere Tests an. Für den Fall einer militärischen Intervention der USA drohte der nordkoreanische Minister mit einem - so wörtlich - totalen Krieg.| 18.04.2017 10:15 Uhr

Steuern: Gut vier Millionen zahlen Spitzensatz

Berlin: In Deutschland zahlt offenbar jeder elfte Arbeitnehmer den Spitzensteuersatz von 42 Prozent auf sein Einkommen. Wie das "Handelsblatt" berichtet, geht das aus einer Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln hervor. Demnach sorgten die zehn Prozent der Topverdiener für nahezu die Hälfte der Einkommenssteuer-Einnahmen des Staates. 2,7 Millionen Arbeitnehmer zahlten hierzulande dagegen keine Einkommenssteuern, weil sie zu wenig verdienten.| 18.04.2017 10:15 Uhr

Krebsklinik mit falscher Werbung

Hamburg: Eine deutsche Krebsklinik wirbt offenbar seit Jahren mit angeblich geheilten Patienten, die in Wahrheit schon gestorben sind. Nach Recherchen von NDR und "Süddeutscher Zeitung" platzierte ein Klinikum im oberbayerischen Burghausen mit Hilfe einer Presseagentin, die sich als Journalistin ausgab, Berichte über Heilungen in Frauenzeitschriften und Boulevardzeitungen. So wurde demnach in einem Fall über eine Patientin berichtet, die durch eine in Fachkreisen umstrittene Methode von Brustkrebs geheilt worden sei. Tatsächlich war die Frau bereits vor fünf Jahren an der Krankheit gestorben. Die Privatklinik spricht von „Irrtümern“ und „Unglücksfällen“.| 18.04.2017 10:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax fällt um 0,3 Prozent auf 12.071 Punkte. In Tokio schloss der Nikkei-Index um 0,3 Prozent höher bei 18.419. Der Euro wird mit einem Dollar 06 49 gehandelt.| 18.04.2017 10:15 Uhr