NDR Info Nachrichten vom 18.04.2017:

Ankara: Nach dem umstrittenen Sieg von Präsident Erdogan beim Verfassungsreferendum soll in der Türkei der landesweite Ausnahmezustand erneut verlängert werden. Das habe der Nationale Sicherheitsrat am Abend empfohlen, teilte die Nachrichtenagentur Anadolu mit. Zur Begründung hieß es, die Maßnahme diene dem Schutz der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit. Das Kabinett machte noch am Abend den Weg für den Schritt frei; nun steht noch das Votum des Parlaments aus. Zuvor hatte Erdogan Kritik am Wahlprozess zurückgewiesen und sie als "politisch motiviert" bezeichnet. Die internationalen Beobachter sollten sich nicht an dem Wettrennen beteiligen, Schatten auf die Abstimmung zu werfen, warnte Erdogan. Zuvor hatte auch die Opposition von Manipulation beim Volksentscheid gesprochen. Bei dem Referendum hatten 51,4 Prozent der Türken für eine Verfassungsänderung gestimmt. Die Wahlbeteiligung betrug nach Regierungsangaben mehr als 85 Prozent. Ein entgültiges offizielles Ergebnis soll in wenigen Tagen vorliegen.| 18.04.2017 05:00 Uhr

Washington: US-Präsident Trump hat dem türkischen Staatschef Erdogan zum Ausgang des Verfassungsreferendums gratuliert. Wie das Weiße haus mitteilte, überbrachte Trump Erdogan telefonisch seine Glückwünsche. Zuvor hatte sich Trumps Sprecher Spicer noch zurückhaltend zum Ausgang des Referendums geäußert. Mit Blick auf die OSZE sagte er, es gebe eine internationale Kommission, die die Wahl untersuche. Die USA würden abwarten und sie ihren Job machen lassen. Das US-Außenministerium forderte Präsident Erdogan auf, die grundlegenden Rechte und Freiheiten aller Bürger zu achten.| 18.04.2017 05:00 Uhr

Pjöngjang: Ungeachtet aller Warnungen seitens der USA hat Nordkorea mit weiteren Raketentests gedroht. Der Vize-Außenminister des Landes sagte der BBC, NOrdkorea werde weiter Raketen ausprobieren. Sollten die Vereinigten Staaten militärisch intervenieren, werde ein - so wörtlich - totaler Krieg ausbrechen, so der Minister. Auch Russland warnte die USA vor Militäraktionen gegen Nordkorea. Außenminister Lawrow sagte, wenn die Vereinigten Staaten im Alleingang Gewalt einsetzen wollten, sei das ein sehr riskanter Weg. Zuvor hatte US-Vizepräsident Pence im Rahmen seines Besuchs in Seoul erklärt, Nordkorea solle die Entschlossenheit von Präsident Trump und die Stärke des US-Militärs besser nicht auf die Probe stellen. Pence trifft heute zu zweitägigen Gesprächen in Tokio ein - auch hier wird die Krise um Nordkorea laut Beobachtern im Zentrum stehen.| 18.04.2017 05:00 Uhr

Menlo Park: Das Internet-Unternehmen Facebook hat angekündigt, den Umgang mit Gewaltvideos zu überprüfen. Die Verfahren müssten verbessert werden, teilte das weltgrößte soziale Netzwerk mit. Es müsse für Nutzer einfacher werden, gefährliche Beiträge zu melden und die anschließende Prüfung müsse schneller ablaufen. Hintergrund ist ein Video von einer Gewalttat in Cleveland, das gestern zwei Stunden lang online und über die Facebook-App zu sehen war. Der Polizei zufolge stellte der mutmaßliche Täter das Video selbst ins Netz, auf dem zu sehen ist, wie er einen älteren Mann erschießt. Die Fahndung nach ihm läuft mit Hochdruck.| 18.04.2017 05:00 Uhr

Darmstadt: Experten der Europäischen Raumfahrtagentur Esa diskutieren von heute an auf einer internationalen Konferenz über die Gefahren durch Weltraum-Müll. Insgesamt werden bis Freitag rund 400 Teilnehmer in Darmstadt erwartet. Hintergrund ist die steigende Zahl an Satelliten im All; auf den Flugbahnen wird es dadurch immer enger. Wenn herumfliegender Weltraumschrott Satelliten zerstört, könnten etwa das Internet und der Mobilfunk zusammenbrechen. Die Veranstaltung zum Thema Müll im All findet alle vier Jahre statt. Der Auftakt wurde im Jahr 1993 gemacht. Verpflichtende Regeln werden aber nicht beschlossen.| 18.04.2017 05:00 Uhr

Zum Sport: In der Zweiten Bundesliga bleibt der VfB Stuttgart an der Tabellenspitze. Die Schwaben gewannen bei Arminia Bielefeld mit 3:2 und führen die Tabelle vor Hannover 96 an.| 18.04.2017 05:00 Uhr

Das Wetter: Zur Zeit Graupel- oder Schneeschnauer und Glättegefahr. Tiefstwerte plus 4 Grad auf Wangerooge, plus 3 Grad in Wismar, plus 1 Grad in Wolfsburg und bis minus 2 Grad im Siegerland. Am Tag häufig Schnee und Graupelschauer, am Abend nachlassend. Von den Küsten her länger sonnig und trocken bei 4 Grad in Vorpommern, 6 Grad in Lübeck, 7 Grad in Stade und bis 11 Grad im Ruhrgebiet. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch freundlich und trocken, 5 bis 11 Grad. Am Donnerstag wenig Wolken und trocken, 7 bis 13 Grad.| 18.04.2017 05:00 Uhr