NDR Info Nachrichten vom 15.04.2017:

Ankara: Einen Tag vor dem türkischen Verfassungsreferendum hat die Opposition noch einmal dafür geworben, gegen die Einführung eines Präsidialsystems zu stimmen. Oppositionsführer Kilicdaroglu sagte vor Anhängern, die Türkei habe eine Wegscheide erreicht. Das Land müsse sich zwischen einer parlamentarischen Demokratie und einer "Ein-Mann-Herrschaft" entscheiden. Dagegen erklärte Präsident Erdogan in Istanbul, ein "Ja" im Referendum werde ein Wendepunkt im Kampf gegen den Terror sein. Ein "Nein" spiele dagegen der kurdischen Untergrundorganisation PKK und der Gülen-Bewegung in die Hände. Beide Lager dürfen noch bis zum Abend für ihre Positionen kämpfen. Morgen sind dann die Türken aufgerufen, über die Einführung eines Präsidialsystems zu entscheiden. Sollte die Mehrheit dafür stimmen, hätte Erdogan deutlich mehr Rechte.| 15.04.2017 16:45 Uhr

Berlin: Nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund ermittelt das Bundeskriminalamt weiter in alle Richtungen. Mehr als hundert Beamte sind daran beteiligt, wie eine Behördensprecherin mitteilte. Sie wollte einen Pressebericht nicht bestätigen, wonach der bei dem Anschlag verwendete Sprengstoff möglicherweise aus Beständen der Bundeswehr stammt. Für derartige Aussagen sei es viel zu früh. Die Bundesanwaltschaft prüft derzeit ein weiteres Bekennerschreiben, das dem Berliner "Tagesspiegel" zugespielt wurde. Es soll rechtsextremistische Bezüge enthalten. Bei dem Anschlag am Dienstagabend waren drei Sprengsätze in der Nähe des BVB-Mannschaftsbusses explodiert. Bislang ist noch völlig unklar, wer dahinter steckt.| 15.04.2017 16:45 Uhr

Berlin: Der Attentäter Anis Amri hatte möglicherweise direkten Kontakt zur Spitze der Terror-Organisation "Islamischer Staat". Der "Spiegel" berichtet von einem entsprechenden Hinweis aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an deutsche Sicherheitsbehörden. Demnach soll der Tunesier Amri den Einsatzbefehl von einem Extremisten in der IS-Unterorganisation für so genannte "Externe Operationen" erhalten haben. Bundesanwaltschaft und BKA würden den Hinweis prüfen. Amri hatte Mitte Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und zwölf Menschen getötet.| 15.04.2017 16:45 Uhr

Hannover: Mehrere hundert Menschen haben in Norddeutschland bei den traditionellen Ostermärschen für Frieden und Abrüstung demonstriert. In Hannover beteiligten sich mehrere Dutzend Teilnehmer an dem Aufzug. In Braunschweig demonstrierten nach Polizeiangaben gut 100 Menschen; in Rostock und Wismar ebenfalls etwa 100. Sie trugen Transparente mit Slogans wie "Stoppt den Krieg in Syrien". Insgesamt gingen weit weniger Menschen auf die Straße als von den Veranstaltern erwartet. Bundesweit sind an diesem Wochenende in mehr als 70 Städten Aktionen geplant - dazu zählen Demonstrationen, Mahnwachen oder Friedensgebete.| 15.04.2017 16:45 Uhr

Zum Sport: In der Zweiten Fußball-Bundesliga hat Hannover 96 das Niedersachsen-Derby gegen Eintracht Braunschweig gewonnen. Hannover setzte sich mit 1 zu 0 gegen Braunschweig durch. Damit hat die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter vorläufig die Tabellenspitze übernommen. Braunschweig steht derzeit auf Platz drei. Die Begegnung wurde von Ausschreitungen überschattet. Vor Anpfiff hatten sich Braunschweig-Anhänger gewaltsam Zutritt zum Stadion in Hannover verschafft. Die Polizei nahm bis zu 200 Randalierer in Gewahrsam. Im zweiten Spiel der Zweiten Liga besiegte der 1. FC Nürnberg Erzgebirge Aue mit 2 zu 1. In der dritten Liga trennten sich Rot-Weiß Erfurt und Holstein Kiel 1 zu 1. Auch Rostock spielte zuhause gegen Magdeburg 1 zu 1.| 15.04.2017 16:45 Uhr