NDR Info Nachrichten vom 15.04.2017:

BVB-Anschlag: Zweifel an islamistischem Hintergrund

Berlin: Nach dem Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund am vergangenen Dienstag gibt es erhebliche Zweifel daran, dass das am Tatort in dreifacher Ausführung gefundene Bekennerschreiben tatsächlich von Islamisten verfasst wurde. NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" berichten über eine entsprechende Untersuchung, die von den Ermittlern in Auftrag gegeben wurde. Sie kommt zu dem Ergebnis, dass ein islamistisches Motiv vermutlich nur vorgetäuscht wurde. So sei beispielsweise der Sprachgebrauch in dem Schreiben untypisch; auch, dass Forderungen gestellt wurden, passe nicht zur Terrororganisation IS. Unterdessen ist ein drittes angebliches Bekennerschreiben aufgetaucht. Die Mail mit rechtsextremistischem Duktus ging am Donnerstagabend beim Berliner "Tagesspiegel" ein. Der anonyme Verfasser bezieht sich demnach auf Adolf Hitler, hetzt gegen MultiKulti und droht mit einem weiteren Angriff. Das Schreiben wird nun von der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe überprüft.| 15.04.2017 01:00 Uhr

Sorge vor Eskalation in Nordkorea

Washington: Im Konflikt um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm wächst die Sorge vor einer Eskalation. Das kommunistische Land feiert am heutigen Sonnabend den 105.Geburtstag seines vor 23 Jahren verstorbenen Staatsgründers Kim Il Sung. Beobachter befürchten, dass Pjöngjang aus diesem Anlass einen weiteren Atomwaffentest unternehmen könnte. Medienberichten zufolge erwägen die USA einen Luftangriff, um dem zuvorzukommen. China rief alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. Außenminister Wang erklärte, die Provokationen müssten ein Ende haben, bevor die Lage nicht mehr zu retten sei. Auch Russland zeigte sich besorgt. Die Regierung rufe alle Länder zur Zurückhaltung auf, sagte ein Kremlsprecher. Die USA hatten erst gestern in Afghanistan ihre größte, nicht-atomare Bombe abgeworfen. Dabei sollen mindestens 36 Mitglieder der Terrororganisation IS getötet worden sein.| 15.04.2017 01:00 Uhr

Wahlkampf-Endspurt in der Türkei

Istanbul: Einen Tag vor dem historischen Referendum in der Türkei geht der Wahlkampf heute in den Endspurt. Noch bis zum Abend können Befürworter und Gegner des von Staatschef Erdogan angestrebten Präsidialsystems um Stimmen werben. Erdogan plant vier Wahlkampfauftritte in der Provinz Istanbul, um die Türken für ein «Ja» bei der Volksabstimmung zu gewinnen. Auch das «Nein»-Lager plant letzte Kundgebungen. Umfragen sagen ein knappes Ergebnis voraus. Deutsche Politiker äußerten sich erneut besorgt. CDU-Innenpolitiker Bosbach sagte den "Saarbrücker Nachrichten", er fürchte auch im Fall eines Scheiterns des Referendums, dass die Spannungen in der Türkei nicht nachlassen und die türkischstämmigen Mitbürger in Deutschland gespalten bleiben. Der verteidigungspolitische Sprecher der SPD, Arnold, verwies auf mögliche Belastungen für die Nato, sollte das Referendum zugunsten Erdogans ausgehen. Damit würde sich ein geostrategisch wichtiger Partner wie die Türkei immer weiter von den westlichen Werten entfernen, so Arnold.| 15.04.2017 01:00 Uhr

US-Umweltbehörde gegen Pariser Klimaschutzabkommen

Washington: Der Leiter der amerikanischen Umweltbehörde, Pruitt, hat sich für den Austritt der USA aus dem Pariser Klimaschutzabkommen ausgesprochen. Pruitt sagte dem US-Fernsehsender Fox, das Abkommen müsse auf den Prüfstand gestellt werden und seiner Meinung nach müssten die USA austreten. Das Abkommen belaste die Vereinigten Staaten, während China und Indien bis 2030 keine Verpflichtungen hätten. Das nach zähen Verhandlungen im Dezember 2015 in Paris unterzeichnete Klimaschutzabkommen ist das erste umfassende und rechtlich bindende weltweite Abkommen, das konkrete Maßnahmen zum Kampf gegen die Erderwärmung enthält.| 15.04.2017 01:00 Uhr

2000 Flüchtlinge vor Libyen gerettet

Rom: Schiffe der italienischen Küstenwache und privater Hilfsorganisationen haben am Karfreitag mehr als 2000 Bootsflüchtlinge im Mittelmeer gerettet. Den Angaben zufolge hatten die Menschen versucht, in insgesamt 16 Schlauchbooten und drei Holzschiffen von der libyschen Küste aus nach Italien zu gelangen. Die Küstenwache beschrieb die Rettungseinsätze als "sehr schwierig". Von einem der Boote habe ein junger Flüchtling nur noch tot geborgen werden können.| 15.04.2017 01:00 Uhr

Nord-West-Wetter

Das Wetter: Es ist von Nordwesten her stark bewölkt mit Regen, der zum Morgen hin den Süden und Vorpommern erreicht. Tiefstwerte zwischen 9 Grad im Ruhrgebiet, 7 Grad in Bremen und 5 Grad im Solling. Am Tage verbreitet Schauer, vereinzelt mit Graupel, zwischendurch auch Aufheiterungen. Höchstwerte zwischen 8 Grad an der dänischen Grenze, 10 Grad an der Elbe und 13 Grad am Rhein. An der Küste und in Schauernähe Sturmböen. Die weiteren Aussichten: Am Ostersonntag und Ostermontag weiter Regen- oder Graupelschauer, teilweise auch Auflockerungen. 6 bis 13 Grad.| 15.04.2017 01:00 Uhr