NDR Info Nachrichten vom 12.04.2017:

Ermittler: Terror-Hintergrund in Dortmund möglich

Karlsruhe: Die Polizei hat nach dem Anschlag auf den Mannschaftsbus von Borussia Dortmund einen Verdächtigen vorläufig festgenommen. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft handelt es sich dabei um einen Mann aus der Islamistenszene. Im Fokus der Ermittler steht außerdem ein zweiter Verdächtiger, der ebenfalls dieser Szene zugerechnet wird. Zwei Wohnungen seien durchsucht worden. Wie die Bundesanwaltschaft weiter mitgeteilt hat, werden noch immer die Bekennerschreiben untersucht, die in der Nähe des Tatorts gefunden wurden. Diese Papiere deuteten auf Attentäter aus der Islamistenszene hin. Ein ebenfalls aufgetauchtes Bekennerschreiben aus der linksextremistischen Szene halten die Ermittler dagegen für eine Fälschung. Bundeskanzlerin Merkel hat den Anschlag in Dortmund als "widerwärtige Tat" bezeichnet. Regierungssprecher Seibert sagte, Merkel sei entsetzt über die Explosionen. In einem Telefonat mit BVB-Geschäftsführer Watzke habe sie dem Fußballverein ihre Solidarität ausgesprochen.| 12.04.2017 15:45 Uhr

Putin: Verhältnis zu den USA ist belastet

Moskau: Das amerikanisch-russische Verhältnis hat sich nach Ansicht von Kremlchef Putin seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump verschlechtert. Das betreffe vor allem die militärische Ebene, sagte Putin in einem Fernsehinterview. Derzeit hält sich US-Außenminister Tillerson in Moskau auf. Am Vormittag kam er mit seinem Kollegen Lawrow zusammen. Hauptthema dürfte der Syrien-Krieg sein. Der mutmaßliche Giftgas-Angriff des syrischen Regimes und der amerikanische Vergeltungsschlag auf die Truppen von Machthaber Assad belasten die Beziehungen zwischen Moskau und Washington erheblich.| 12.04.2017 15:45 Uhr

Kabinett billigt Armuts- und Reichtumsbericht

Berlin: Der wirtschaftliche Aufschwung ist nach den Worten von Sozialministerin Nahles nicht überall angekommen. Die unteren 40 Prozent der Beschäftigten hätten 2015 weniger verdient als Mitte der 90er Jahre, sagte die SPD-Politikerin. Zuvor hatte das Bundeskabinett den in der Koalition lange umstrittenen und nachgebesserten Armuts- und Reichtums-Bericht verabschiedet. Laut Nahles besitzen die reichsten zehn Prozent der Haushalte mehr als die Hälfte des gesamten Netto-Vermögens. Der Bericht belege aber, dass sich die soziale Lage in Deutschland positiv entwickele. Caritas-Präsident Neher sagte, die Fakten lägen jetzt auf dem Tisch. Nun müssten konkrete Taten in der Armutsbekämpfung folgen. Der Chef des Sozialverbandes Deutschland, Bauer, kritisierte, Armut werde für immer mehr Menschen eine bittere persönliche Erfahrung.| 12.04.2017 15:45 Uhr

Ungarn und Polen gegen Aufnahme von Flüchtlingen

Brüssel: Ungarn und Polen lehnen als einzige weiterhin die Aufnahme von Flüchtlingen aus anderen Ländern der Europäischen Union ab. Wie die EU-Kommission mitteilte, sind bislang erst rund zehn Prozent der vereinbarten 160.000 Migranten aus Italien und Griechenland in andere EU-Staaten gebracht worden. Bis September soll die Verteilung abgeschlossen sein. Die Europäische Union will mit der Regelung die südeuropäischen Länder entlasten, in denen besonders viele Flüchtlinge ankommen.| 12.04.2017 15:45 Uhr

Studie: Berufstätige würden auf Auto verzichten

Berlin: Viele Berufstätige, die mit dem Auto zur Arbeit fahren, können sich einen Wechsel auf andere Verkehrsmittel vorstellen. Das geht aus einer Untersuchung des Bundesumweltministeriums hervor. Danach ist die Bereitschaft zum Umstieg abhängig von der Größe des Wohnortes. In Großstädten erklärten sich 61 Prozent der Befragten bereit, Bus oder Bahn für die Anreise zu nutzen. In Orten mit weniger als 20.000 Einwohnern lag die Bereitschaft bei 46 Prozent. Bundesumweltministerin Hendricks forderte vor diesem Hintergrund, die Ausgaben für den öffentlichen Nahverkehr zu erhöhen. Auch müssten neue Radwege gebaut werden.| 12.04.2017 15:45 Uhr