NDR Info Nachrichten vom 04.04.2017:

Mann aus Kirgistan für Anschlag verantwortlich

St. Petersburg: Russische Ermittler haben nach eigenen Angaben alle Toten des Anschlags gestern identifiziert. Sie bestätigten inzwischen Angaben des kirgisischen Außenministeriums, wonach es sich bei dem Täter um einen 22-jährigen Russen handelt, der aus Kirgistan stammte. Die russische Nachrichtenagentur Interfax berichtet unter Berufung auf Sicherheitskreise, dass der Attentäter Verbindungen zu radikalen Islamisten hatte. Der Kreml in Moskau schließt nicht aus, dass der Bombenanschlag in St. Petersburg auf den Besuch von Präsident Putin zielen sollte. Es sei Aufgabe der Geheimdienste, einen möglichen Zusammenhang zu untersuchen, sagte Kreml-Sprecher Peskow. Bei dem Anschlag in einem fahrenden U-Bahnzug in St. Petersburg waren 11 Menschen getötet worden; drei starben später im Krankenhaus.| 04.04.2017 16:45 Uhr

Besuch des deutschen Generalkonsuls bei Yücel

Istanbul: Der seit Wochen in der Türkei inhaftierte Journalist Deniz Yücel hat erstmals Besuch von einem deutschen Diplomaten erhalten. Nach wochenlangen Bemühungen sei ein Treffen mit dem deutschen Generalkonsul Birgelen ermöglicht worden, erklärte der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Roth, im Anschluss an das Gespräch in Istanbul. Seinen Angaben zufolge geht es Yücel den Umständen entsprechend gut. Belastend sei für den Reporter aber weiterhin die Einzelhaft. Roth sagte zu, dass sich die Bundesregierung weiter für eine Freilassung Yücels einsetzen wird. Der Korrespondent der Zeitung "Die Welt" wird seit rund sieben Wochen in der Türkei festgehalten. Ihm werden Terrorpropaganda und Volksverhetzung vorgeworfen.| 04.04.2017 16:45 Uhr

ARD: Regierung besorgt wegen Türkei

Berlin: Die Bundesregierung schätzt die Lage von Demokratie und Menschenrechten in der Türkei offenbar schlechter ein, als sie öffentlich erklärt. Das ARD-Magazin "Report Mainz" zitiert aus einem internen Lagebericht des Auswärtigen Amtes, wonach unter anderem die Meinungs- und Pressefreiheit in der Türkei zunehmend eingeschränkt wird. Außerdem habe sich die Situation der Menschenrechte verschlechtert und die türkische Justiz werde missbraucht, um persönliche Machtinteressen durchzusetzen. Insgesamt beobachtet das Auswärtige Amt dem Magazin zufolge einen Rückschritt in der demokratischen Entwicklung der Türkei.| 04.04.2017 16:45 Uhr

Steinmeier lobt europäische Einigung

Straßburg: Bundespräsident Steinmeier hat in einer Rede vor dem EU-Parlament zu Zusammenhalt und Engagement für Europa aufgerufen. Die europäische Einigung sei ein kostbares Erbe, das man nicht preisgeben und den Gegnern Europas überlassen dürfe, sagte Steinmeier. Er kritisierte Anti-Europäer und Populisten. Sie würden aus Ängsten politisches Kapital schlagen. Es sei unverantwortlich, den Menschen vorzugaukeln, Gefahren wie Terrorismus oder Klimawandel mit Schlagbäumen bannen zu können, sagte Steinmeier weiter.| 04.04.2017 16:45 Uhr

Hilfsmaßnahmen in Kolumbien ausgeweitet

Bogotá: Nach der Unwetterkatastrophe im Süden Kolumbiens hat Präsident Santos die Hilfsmaßnahmen für die Menschen in der Stadt Mocoa ausgeweitet. Die Regierung rief den wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Notstand aus, damit Finanzhilfen schneller bewilligt werden können. Außerdem beschloss das kolumbianische Kabinett den Bau eines Aquädukts zur Wasserversorgung. Nach heftigem Regen und schweren Überschwemmungen hatte eine bis zu vier Meter hohe Schlammlawine Teile der Stadt Mocoa zerstört. Jüngsten Angaben zufolge kamen mehr als 270 Menschen ums Leben.| 04.04.2017 16:45 Uhr