NDR Info Nachrichten vom 28.03.2017:

Schottland vor neuem Unabhängigkeitsreferendum?

Edinburgh: Das schottische Parlament hat für ein zweites Unabhängigkeitsreferendum gestimmt. Mit einer Mehrheit von 69 zu 59 Stimmen erteilten die Abgeordneten Regierungschefin Sturgeon das Mandat für Verhandlungen mit dem britischen Parlament und der Regierung in London. Für ein rechtsverbindliches Votum ist deren Zustimmung nötig. Die britische Premierministerin May will allerdings erst die zweijährigen Austrittsverhandlungen mit der EU abwarten. 2014 hatte eine Mehrheit der Schotten gegen die Loslösung von Großbritannien gestimmt. Regierungschefin Sturgeon argumentiert, dass mit der Entscheidung der Briten für einen Austritt aus der Europäischen Union eine neue Situation entstanden ist. Sie will noch vor dem Brexit über eine Abspaltung von Großbritannien abstimmen lassen.| 28.03.2017 19:15 Uhr

Ermittlungen gegen mutmaßliche türkische Spione

Karlsruhe: Im Zusammenhang mit Spionage durch den türkischen Geheimdienst in Deutschland ermittelt jetzt die Bundesanwaltschaft. Eine Sprecherin sagte, der Erfolg werde davon abhängen, was die deutsche Spionageabwehr mitteile. Laut Niedersachsens Innenminister Pistorius hatte der türkische Geheimdienst dem Bundesnachrichtendienst eine Liste mit den Namen von mehreren hundert Anhängern der Gülen-Bewegung in Deutschland übergeben und erwartet, dass die deutschen Dienste Amtshilfe leisten. Die türkische Regierung macht den Prediger Gülen für den gescheiterten Putsch vom vergangenen Sommer verantwortlich. Pistorius bezeichnete es als naiv zu glauben, dass sich ein freiheitlich-demokratischer Rechtsstaat wie Deutschland an der Spionage ernsthaft beteiligen könnte.| 28.03.2017 19:15 Uhr

De Maizière: Amri hätte in Haft sein können

Düsseldorf: Der islamistische Attentäter Anis Amri hätte nach Ansicht von Bundesinnenminister de Maizière vor dem Anschlag in Berlin verhaftet werden können. Der Minister äußerte sich entsprechend vor dem Untersuchungsausschuss des Landtags in Nordrhein-Westfalen. Der CDU-Politiker sagte, spätestens Ende Oktober hätte mit guten Gründen ein Antrag auf Sicherungshaft gestellt werden können. Dies sei aber nicht einmal versucht worden, so de Maizière. Damals hatte Tunesien die Identität Amris bestätigt. Der 24-Jährige hatte im Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und zwölf Menschen getötet. Amri war in Deutschland bereits Monate vor der Tat als islamistischer Gefährder beobachtet worden.| 28.03.2017 19:15 Uhr

Polen verlässt Eurokorps-Truppe

Warschau: Polen will seine Soldaten aus einer europäischen Truppe abziehen, die Kräfte für EU- und Nato-Missionen bereitstellt. Beim sogenannten Eurokorps handelt es sich um ein militärisches Hauptquartier mit Sitz in Straßburg, das 1993 auf Initiative Deutschlands und Frankreichs gegründet wurde. Inzwischen gehören ihm unter anderem auch Belgien, Spanien und Luxemburg an. Einem Eurokorps-Sprecher zufolge entschied die Regierung in Warschau, dass die 120 polnischen Soldaten die Truppe in den kommenden drei Jahren verlassen werden.| 28.03.2017 19:15 Uhr

US-Germanwings-Klage abgewiesen

Washington: Ein US-Gericht hat die Schadenersatzklage von Hinterbliebenen des Germanwings-Absturzes gegen eine Flugschule der Lufthansa in den Vereinigten Staaten abgewiesen. Anwälten der Kläger zufolge geschah dieser Schritt unter Auflagen. Unter anderem müsse versucht werden, den Rechtsstreit in Deutschland weiterzuführen. Die Hinterbliebenen von 80 Opfern des Absturzes wollen in den USA die Flugschule haftbar machen, an der der Copilot ausgebildet wurde. Er hatte den Ermittlungen zufolge psychische Probleme und den Absturz der Germanwings-Maschine in den französischen Alpen vor gut zwei Jahren bewusst herbeigeführt. Die 150 Menschen an Bord kamen ums Leben.| 28.03.2017 19:15 Uhr