NDR Info Nachrichten vom 27.03.2017:

Türkei hört Gülen-Anhänger ab

Hamburg: In Deutschland lebende Türken, die Anhänger der sogenannten Gülen-Bewegung sein sollen, werden vom Geheimdienst ihre Landes abgehört. Das berichten NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung". Der Chef des türkischen Geheimdienstes MIT habe am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz eine Liste mit den Namen von Hunderten in Deutschland lebenden angeblichen Gülen-Anhängern an BND-Präsident Kahl übergeben. Eine Auswertung der deutschen Behörden ergab demnach, dass etliche Photos, die auf der Liste auftauchten, heimlich aufgenommen wurden, etwa durch Überwachungskameras. Erste Bundesländer sind inzwischen aus Sorge um die Sicherheit der Betroffenen dazu übergegangen, diese vor den Nachstellungen des türkischen Geheimdienstes zu warnen. Die Führung in Ankara macht die Gülen-Bewegung um den in den USA lebenden Prediger für den Putschversuch im vergangenen Sommer verantwortlich.| 27.03.2017 19:15 Uhr

Schulz: Kein Signal für Bundestagswahl

Berlin: Nach der Niederlage der SPD bei der Landtagswahl im Saarland hat Parteichef Schulz davor gewarnt, das Ergebnis als negatives Vorzeichen für die nächsten Wahlen zu werten. Die Verluste von SPD, Linken und Grünen könnten nicht auf den Bund oder andere Länder übertragen werden, sagte Schulz in Berlin. Die CDU spürt durch ihren Sieg dagegen wieder Rückenwind. Kanzlerin und CDU-Chefin Merkel sprach von einem ermutigenden Signal. Die saarländische Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer von der CDU kann nach dem vorläufigen amtlichen Endergebnis die Große Koalition mit der SPD fortsetzen. Ihre Partei erreichte 40,7 Prozent der Stimmen. Die SPD fiel leicht zurück auf 29,6 Prozent. Außerdem sind noch die Linke und erstmals die AfD im Saarbrücker Landtag vertreten.| 27.03.2017 19:15 Uhr

NRW-Sonderermittler: keine Behördenversäumnisse

Düsseldorf: Der Sonderermittler der nordrhein-westfälischen Landesregierung im Fall Amri hat keine wesentlichen Versäumnisse der Behörden in dem Bundesland feststellen können. Der Gießener Strafrechts-Professor Kretschmer sagte, da sei nichts, womit man Amri strafrechtlich hätte fassen können. Er bescheinigte den Behörden, dies versucht zu haben. Der Tunesier Amri war von den zuständigen Stellen in Nordrhein-Westfalen bereits im Februar 2016 als islamistischer Gefährder eingestuft worden. Vor dem Anschlag in Berlin im Dezember konnte er allerdings untertauchen.| 27.03.2017 19:15 Uhr

De Maizière: Flüchtlinge werden bald verteilt

Brüssel: Bundesinnenminister de Maizière hat sich zuversichtlich gezeigt, dass die vereinbarte Verteilung von Flüchtlingen in der Europäischen Union bald anläuft. Nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen sagte de Maizière, viele Länder hätten zugesagt, ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Um Italien und Griechenland zu entlasten, sollen von dort Asylsuchende auf andere EU-Staaten verteilt werden. Deutschland nimmt derzeit jeden Monat 1.000 Flüchtlinge aus den beiden Ländern auf. Zuvor hatte EU-Migrationskommissar Avramopoulos die Mitgliedsstaaten aufgefordert, ihre Zusagen einzulösen. Sie hätten nur noch bis Ende September Zeit. Der EU-Kommissar ließ allerdings offen, welche Konsequenzen den Regierungen drohen, die sich weiterhin weigern, Migranten aufzunehmen.| 27.03.2017 19:15 Uhr

Nordirland: Neue Frist für Regierungsbildung

Belfast: Die britische Regierung hat die Frist für eine Regierungsbildung in Nordirland verlängert. Wie Nordirlandminister Brokenshire mitteilte, sollen die Verhandlungen noch einige Wochen lang weitergehen. Einen genauen Zeitpunkt nannte er nicht. Zuvor war die ursprüngliche Frist für eine Einigung abgelaufen. Die protestantische DUP und die katholisch-republikanische Sinn Fein hatten sich mehr als drei Wochen nach den vorgezogenen Wahlen nicht auf die Eckpunkte eines Koalitionsvertrags verständigen können.| 27.03.2017 19:15 Uhr