NDR Info Nachrichten vom 19.03.2017:

Gabriel gegen Fortsetzung der großen Koalition

Berlin: Sigmar Gabriel hat sich in seiner Abschiedsrede als SPD-Chef klar gegen eine Fortsetzung der großen Koalition nach der Bundestagswahl im September ausgesprochen. Gabriel sagte auf dem SPD-Sonderparteitag vor mehr als 600 Delegierten, 2013 habe er die Partei in ein Bündnis mit der Union geführt, weil die SPD nicht zum Zuschauen in der Politik sei. Jetzt wollten die Menschen einen neuen Aufbruch und keine Fortsetzung der großen Koalition. Nur mit einem Wechsel zu Martin Schulz an der Parteispitze sei dieser Aufbruch glaubwürdig zu vollziehen. Deshalb sei es eine der schwersten, aber auch eine der richtigsten Entscheidungen seines Lebens gewesen, das Amt des SPD-Vorsitzenden abzugeben. Vizekanzler und Außenminister Gabriel hatte seinen Verzicht auf den Parteivorsitz und die Kanzlerkandidatur bereits Ende Januar verkündet. Schulz soll am Nachmittag zu seinem Nachfolger an der Parteispitze gewählt werden. Außerdem wollen die Delegierten den 61-Jährigen als Kanzlerkandidaten bestätigen.| 19.03.2017 14:00 Uhr

Steinmeier tritt Bundespräsidentenamt an

Berlin: Frank-Walter Steinmeier hat das Amt des Bundespräsidenten angetreten. Sein Vorgänger Joachim Gauck empfing ihn am Mittag zur symbolischen Amtsübergabe im Schloss Bellevue. Am Mittwoch wird Steinmeier dann im Bundestag zum 12. Bundespräsidenten vereidigt. Die fünfjährige Amtszeit Gaucks war gestern zu Ende gegangen; seit Mitternacht ist Steinmeier offiziell Staatsoberhaupt. Der SPD-Politiker und frühere Außenminister war vor fünf Wochen von der Bundesversammlung gewählt worden. Gauck hatte auf eine zweite Amtszeit verzichtet.| 19.03.2017 14:00 Uhr

Türkei bestellt erneut deutschen Botschafter ein

Ankara: Die türkische Regierung hat erneut den deutschen Botschafter einbestellt. Grund ist einem Sprecher von Präsident Erdogan zufolge die kurdische Demonstration gestern in Frankfurt am Main mit etwa 30-tausend Teilnehmern. Der Sprecher nannte es im Sender CNN-Türk einen Skandal, dass auch verbotene Kennzeichen der Untergrundorganisation PKK zu sehen waren. Die Frankfurter Polizei schritt nach eigenen Angaben nicht ein, um einen friedlichen Verlauf zu gewährleisten. Allerdings dokumentierten die Beamten das Zeigen von verbotenen Symbolen. Die Fälle sollten strafrechtlich verfolgt werden, hieß es. Erdogan hatte Kanzlerin Merkel bereits im Vorfeld vorgeworfen, sie unterstütze PKK-Terroristen. Die Bundesregierung nannte diese Äußerungen abwegig.| 19.03.2017 14:00 Uhr

Nato: Von der Leyen kontert Trump

Berlin: Bundesverteidigungsministerin von der Leyen hat Äußerungen von US-Präsident Trump zurückgewiesen, Deutschland schulde der Nato und den USA noch riesige Summen im Bereich Verteidigung. Die CDU-Politikerin betonte, es gebe kein Nato-Schuldenkonto. Es sei falsch, die zwei Prozent Verteidigungsausgaben, die bis Mitte der nächsten Dekade erreicht werden sollen, allein auf die Nato zu beziehen. Das Geld gehe genauso in UN-Friedensmissionen, europäische Missionen oder den Kampf gegen den IS Terror. Trump hatte nach seinem Treffen mit Bundeskanzlerin Merkel getwittert, Deutschland schulde der Nato und den USA riesige Summen. Sein Land gewähre Deutschland eine mächtige und teure Verteidigung. Diese müsse bezahlt werden.| 19.03.2017 14:00 Uhr

Ständig Hackerangriffe gegen Regierungsnetze

Berlin: Deutschland wird der zuständigen Bundesbehörde zufolge immer mehr zum Ziel staatlicher Hackerangriffe aus dem Ausland. Der Präsident des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, Schönbohm, erklärte, sein Haus registriere täglich Angriffe gegen die Regierungsnetze. Schönbohm sagte der "Welt am Sonntag" weiter, auch andere politische Institutionen seien Ziel solcher Attacken. Nach den Erfahrungen mit den US-Wahlen bereite sich das BSI vor der Bundestagswahl im Herbst auf diese Bedrohung vor. Das Lagezentrum der Cyberabwehr sei in erhöhter Bereitschaft. Zudem berate das BSI den Bundeswahlleiter, die Länder und Parteien, so der Präsident der Behörde weiter.| 19.03.2017 14:00 Uhr

Bonn-Center erfolgreich gesprengt

Bonn: Experten haben eines der bekanntesten Gebäude in der Stadt am Rhein gesprengt. Für die kontrollierten Explosionen im sogenannten Bonn-Center benötigen die Fachleute 250 Kilogramm Dynamit. Das Hochhaus mit einem Mercedes-Stern auf dem Dach war eines der höchsten Gebäude im ehemaligen Regierungsviertel. An seiner Stelle soll ein Bürokomplex mit noch größeren Ausmaßen entstehen.| 19.03.2017 14:00 Uhr

Die Wettervorhersage

Das Wetter: Bedeckt mit länger andauerndem Regen, an der Ostsee teils mit Schnee vermischt bei 6 bis 13 Grad. Morgen viele Wolken und zeitweise Regen, teils auch schauerartig verstärkt. 9 bis 14 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag wechselnd bis stark bewölkt und einige Schauer bei 8 bis 12 Grad. Am Mittwoch teils länger sonnig und meist trocken, dazu 8 bis 13 Grad.| 19.03.2017 14:00 Uhr