NDR Info Nachrichten vom 17.03.2017:

Pistorius: Diskussion aushalten

Hannover: In der Debatte über Auftritte türkischer Politiker in Deutschland hat sich der niedersächsische Innenminister Pistorius für Rede- und Versammlungsfreiheit ausgesprochen. Auf NDR Info sagte der SPD-Politiker, man müsse die Diskussion aushalten. Wenn aber gehetzt werde, Nazi-Vergleiche angestellt würden oder die Veranstaltung unter einem falschen Label angekündigt werde, verstoße das gegen die vom Auswärtigen Amt formulierten Regeln. Dennoch halte er ein generelles Verbot von Auftritten türkischer Politiker für falsch. Die Stadt Hannover hatte gestern eine Veranstaltung untersagt, auf der ein ranghoher AKP-Politiker für ein Prädialsystem in der Türkei werben wollte. Zur Begründung hieß es von der Stadtverwaltung, der wahre Charakter der Veranstaltung sei zunächst nicht genannt worden. Nach wie vor geplant sind Auftritte von AKP-Politikern in Braunschweig, Salzgitter und Nordenham.| 17.03.2017 10:45 Uhr

Merkel trifft Trump

Washington: Bundeskanzlerin Merkel wird heute im Weißen Haus von US-Präsident Trump empfangen. Im Mittelpunkt des ersten Treffens der beiden werden Fragen der internationalen Sicherheit und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit stehen. Aus US-Regierungskreisen hieß es vor kurzem, Trump werde Merkel um Rat zur Ukraine-Krise bitten. Das Thema Wirtschaft ist kontrovers. Trump hatte sich mehrfach über den großen Handelsüberschuss Deutschlands beschwert und Strafzölle angekündigt. Merkel besteht auf freiem Handel und offenen Märkten. Der Chef der Münchener Sicherheitskonferenz, Ischinger, sagte auf NDR Info, die entscheidende Frage bei diesem Besuch sei, ob Trump und Merkel einen Draht zueinander finden.| 17.03.2017 10:45 Uhr

Schwere Hungersnot in Ostafrika

München: Die SOS-Kinderdörfer haben schnelle Hilfe der internationalen Gemeinschaft für Ostafrika gefordert. Der internationale Sprecher der Hilfsorganisation, Yassin, sagte, besonders dramatisch sei die Lage in Somalia, wo nach Schätzungen 185.000 Kinder akut vom Hungertod bedroht seien; in den kommenden Monaten könne die Zahl auf 270.000 ansteigen. Die Helfer seien aufgrund des Ausmaßes der Katastrophe in Somalia, Nigeria und dem Südsudan überfordert. Wenn die Weltgemeinschaft nicht sehr schnell reagiere, drohe eine Katastrophe, die weit schlimmer werde als die Hungersnot 2011. Damals starben demnach 260.000 Menschen, die Hälfte davon Kinder unter fünf Jahren.| 17.03.2017 10:45 Uhr

Pflegereform führt zu Antragsflut

Berlin: Die Pflegereform hat seit Jahresbeginn zu einer Zunahme der Anträge auf Leistungen der Pflegeversicherung geführt. Der Bundesgeschäftsführer des Medizinischen Dienstes der gesetzlichen Krankenkassen, Pick, sagte der "Augsburger Allgemeinen", statt der üblichen fünf Prozent betrage der Anstieg ein Drittel. Er erwarte, dass die Zahl der gestellten Anträge erst ab Jahresmitte auf ein Normalmaß zurückgehe. Seit Januar gilt für Pflegebedürftige in Deutschland ein neues Begutachtungssystem. Aus bisher drei Pflegestufen wurden fünf sogenannte Pflegegrade. Körperliche, geistige und psychische Einschränkungen werden gleichermaßen erfasst.| 17.03.2017 10:45 Uhr

Software soll Herkunft von Flüchtlingen erkennen

Berlin: Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge will künftig eine Software einsetzen, um die Herkunft von Asylbewerbern festzustellen. Die Idee sei, von den Antragstellern eine Sprachprobe aufzunehmen und diese einer automatischen Dialektanalyse zu unterziehen, sagte der zuständige Referatsleiter der Zeitung "Die Welt". Innerhalb der kommenden zwei Wochen wolle man mit ersten Tests beginnen. Das System soll dem Bericht zufolge auf Technik zur Sprecher- Authentifizierung basieren, wie sie auch Banken und Versicherungen einsetzen. Diese Technik solle nun speziell auf Dialekte zugeschnitten werden.| 17.03.2017 10:45 Uhr