NDR Info Nachrichten vom 14.03.2017:

De Maizière warnt Ankara

Berlin: Angesichts des aktuellen Streits mit der Türkei hat Bundesinnenminister de Maizière eine Warnung Richtung Ankara geschickt. Die Bundesregierung werde es nicht dulden, dass türkische Politiker Migranten in Deutschland aufwiegelten. Die Integrationserfolge der letzten Jahrzehnte dürften nicht gefährdet werden. De Maizière äußerte sich nach einer Sitzung der Deutschen Islamkonferenz. Er appellierte an Menschen mit türkischen Wurzeln, die in der Bundesrepublik leben, sich nicht in eine Haltung hineintreiben zu lassen, in der diejenigen verächtlich gemacht würden, die anders denken. Der Innenminister wies die Behauptung türkischer Regierungsvertreter zurück, in Deutschland lebten mehr als 4.000 namentlich bekannte Terroristen der PKK unbehelligt. Deutschland brauche keinen Nachhilfeunterricht bei der Bekämpfung der verbotenen Kurdenorganisation. Die saarländische Ministerpräsidentin Kramp- Karrenbauer kündigte an, Wahlkampfauftritte türkischer Politiker in ihrem Bundesland zu verbieten.| 14.03.2017 19:15 Uhr

Geteiltes Echo auf Kopftuch-Urteil des EuGH

Luxemburg: Das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum Tragen eines Kopftuchs wird unterschiedlich bewertet. Nach der Entscheidung der Luxemburger Richter dürfen Firmen unter bestimmten Bedingungen Mitarbeiterinnen muslimischen Glaubens verbieten, während ihrer Arbeit ein Kopftuch zu tragen. Der EVP-Fraktionschef im EU-Parlament, Weber, sprach von einem klaren Zeichen dafür, dass in Europa die Werte Europas gelten. Die Religionsfreiheit sei davon nicht betroffen, sagte der CSU-Politiker. Der Zentralrat der Muslime in Deutschland kritisierte dagegen das Urteil. Es stelle in seinem Kern eine Abkehr von verbrieften Freiheitsrechten dar. Die Richter hätten das Tor für eine weitere Diskriminierung muslimischer Frauen in Europa geöffnet.| 14.03.2017 19:15 Uhr

Auch Macron im Visier der Justiz

Paris: Die französische Justiz hat Vorermittlungen im Zusammenhang mit einer USA-Reise des ehemaligen Wirtschaftsministers und jetzigen Präsidentschaftskandidaten Macron aufgenommen. Es gehe um den Vorwurf der Günstlingswirtschaft, heißt es aus Justizkreisen. Im Mittelpunkt steht eine Veranstaltung mit Macron in Las Vegas Anfang 2016, die nicht ordnungsgemäß ausgeschrieben worden sein soll. Sie kostete den französischen Staat laut Medienberichten mehr als 380.000 Euro. Macron tritt als Unabhängiger bei den Wahlen an und gilt zur Zeit als Favorit. Die Pariser Staatsanwaltschaft hat heute auch ein Ermittlungsverfahren gegen den konservativen Präsidentschaftskandidaten Fillon eröffnet. Ihm wird vorgeworfen, seine Ehefrau jahrelang zum Schein beschäftigt und dafür Hunderttausende Euro Steuergelder kassiert haben.| 14.03.2017 19:15 Uhr

Pistorius: Hildesheim war IS-Rekrutierungsort

Hildesheim: Der in der niedersächsischen Stadt verbotene Islam-Kreis ist nach Angaben von Landes-Innenminister Pistorius ein Rekrutierungsort für IS-Kämpfer gewesen. Muslime seien dort zielgerichtet indoktriniert worden, um sie zur Ausreise Richtung Syrien und den Irak zu mobilisieren, sagte der SPD-Politiker am Mittag in Hannover. Sie seien in der Moschee des "Deutschsprachigen Islamkreises Hildesheim" dabei unterstützt worden, sich dem IS anzuschließen und schwerste Verbrechen zu verüben. Pistorius hatte den Verein heute früh verboten. Mehr als 350 Beamte durchsuchten daraufhin die Moschee in Hildesheim sowie mehrere Wohnungen.| 14.03.2017 19:15 Uhr

VW sieht sich für Neuanfang gerüstet

Wolfsburg: Volkswagen ist nach den Belastungen durch den Abgas-Skandal nach Darstellung des Managements wieder in der Erfolgsspur. Konzern-Chef Müller sagte auf der Bilanzpressekonferenz, 2016 habe das Unternehmen finanziell besser abgeschnitten als viele erwartet hätten. Der Gewinn der insgesamt zwölf Marken des VW-Konzerns betrug 5,1 Milliarden Euro. Vor allem Porsche und Seat haben danach ein deutliches Plus erzielt. Die Kernmarke VW verbuchte dagegen sinkende Erträge. In den kommenden Jahren will sich der Autobauer neu ausrichten und zu einem führenden Anbieter von Elektroautos und Mobilitätsdiensten werden.| 14.03.2017 19:15 Uhr