NDR Info Nachrichten vom 13.03.2017:

Schulz: EU muss einig im Streit mit Türkei sein

Berlin: SPD-Kanzlerkandidat Schulz hat die Europäische Union aufgerufen, eine gemeinsame Position im Streit mit der Türkei zu finden. Die gegenwärtige Krise bezeichnete Schulz als dramatisch. Er warf der Regierung in Ankara vor, internationale Beziehungen zum Gegenstand von Wahlkampagnen zu machen. Der SPD-Landesvorsitzende in Schleswig-Holstein, Stegner, plädierte dafür, die Türkei durch wirtschaftlichen Druck zur Abkehr von Nazi-Vergleichen und anderen Provokationen zu zwingen. Stegner hält daher eine Beschränkung bilateraler Wirtschaftshilfen für richtig. Ähnlich hatte sich gestern bereits Bundesfinanzminister Schäuble geäußert. Im ZDF erteilte er dem türkischen Wunsch nach engeren Wirtschaftskontakten eine Absage. In der jetzigen Situation zerstörten die Verantwortlichen in der Türkei die Grundlagen für weitere Fortschritte in der Zusammenarbeit, sagte Schäuble.| 13.03.2017 12:45 Uhr

Zahl der getöteten Kinder in Syrien gestiegen

Genf: Im Bürgerkrieg in Syrien sind im vergangenen Jahr so viele Kinder getötet worden wie noch nie zuvor. Laut einem Bericht des Kinderhilfswerks Unicef starben mehr als 650 Mädchen und Jungen. Das ist ein Fünftel mehr als 2015. Die Organisation zählte außerdem mindestens 850 Kinder, die als Soldaten oder als Selbstmordattentäter missbraucht worden sind. Das Ausmaß des Leidens sei beispiellos, hieß es von Unicef. Die Erlebnisse prägten die Kinder ein Leben lang mit schrecklichen Folgen für ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen. Auch andere Hilfswerke hatten unlängst auf die katastrophale Lage der syrischen Kinder hingewiesen. Einer Studie zufolge leiden Millionen von ihnen unter psychischen Störungen. Ein Drittel der Über-Sechs-Jährigen geht nach UN-Angaben nicht mehr zur Schule.| 13.03.2017 12:45 Uhr

Einkaufszentrum in Essen wieder geöffnet

Essen: Das wegen eines Terroralarms geschlossene Einkaufszentrum in der Stadt im Ruhrgebiet Essen hat wieder geöffnet. Die Center-Managerin sagte, das Leben gehe weiter. Die Ladenbetreiber hätten großes Verständnis für die Schließung am Sonnabend gezeigt. Die Polizei reagierte damit auf einen Hinweis des Verfassungsschutzes auf einen möglichen Anschlag. Mit Maschinenpistolen bewaffnete Beamte riegelten das Einkauftszentrum in Essen ab. Zwei festgenommene Männer sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Laut Deutscher Presseagentur handelt es sich nicht um direkt Tatverdächtige, sondern um Kontaktpersonen des mutmaßlichen Drahtziehers. Dieser soll Mitglied der salafistischen Szene in Oberhausen und bereits länger im Visier der Behörden gewesen sein. Die Polizei nannte zunächst keine Details zu ihrem weiteren Vorgehen.| 13.03.2017 12:45 Uhr

Kartellamt für mehr Wettbewerb auf Milchmarkt

Bonn: Das Bundeskartellamt plädiert für mehr Wettbewerb auf dem deutschen Milchmarkt. Behörden-Präsident Mundt bemängelte, dass Verträge zwischen Milchbauern und Molkereien üblicherweise sehr lange Laufzeiten aufwiesen. Außerdem würden Landwirte flächendeckend verpflichtet, ihre Milch ausschließlich bei einer Molkerei abzuliefern. Das Kartellamt kündigte an, mit der Branche über wettbewerbsfreundliche Alternativen zu diskutieren. Die Behörde hatte in den vergangenen Monaten ein Großteil der Molkereien zu ihren Lieferbedingungen befragt.| 13.03.2017 12:45 Uhr

Geständnis im Prozess um vergiftetes Marzipan

Kiel: Vor dem Landgericht der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt hat der Prozess um vergiftete Marzipan-Herzen begonnen. Zum Auftakt hat der 38-Jährige Angeklagte gestanden, die Süßigkeiten im September 2016 an einer Schule ausgelegt zu haben. Laut Staatsanwaltschaft hatte er zudem mehrere Bombendrohungen an drei weitere Schulen verschickt, um so drei Millionen Euro von der Handelskette Coop zu erpressen. Die Marzipanherzen waren mit einem Insektenmittel präpariert worden, das für Menschen jedoch nicht tödlich sein soll.| 13.03.2017 12:45 Uhr