NDR Info Nachrichten vom 03.03.2017:

Gabriel sucht Gespräch mit Türkei

Berlin : In den angespannten deutsch-türkischen Beziehungen bemüht sich Bundesaußenminister Gabriel um Schadensbegrenzung. Es werde derzeit versucht, ein Gespräch Gabriels mit seinem türkischen Kollegen Cavusoglu zu organisieren, sagte Außenamts-Sprecher Schäfer. Man müsse das Gespräch suchen, auch wenn es noch so schwierig sei. Trotz Meinungsverschiedenheiten dürfe kein Öl ins Feuer gegossen werden, betonte Schäfer. Cavusoglu hatte Deutschland kurz zuvor im Streit um Wahlkampfauftritte türkischer Regierungsvertreter vor Konsequenzen gewarnt. Wenn Deutschland die Beziehungen zur Türkei aufrechterhalten wolle, müsse es lernen, sich zu benehmen. Der Sprecher von Präsident Erdogan nannte die Absagen einen Skandal.| 03.03.2017 14:45 Uhr

Deutschland will Tunesier schneller abschieben

Tunis: Deutschland hat sich mit Tunesien darauf geeinigt, abgelehnte Asylbewerber deutlich schneller in das nordafrikanische Land abzuschieben als bisher. Bundeskanzlerin Merkel machte in einem Gespräch mit dem tunesischen Präsidenten Essebsi klar, dass die Rückkehrer von deutscher Seite mehr Unterstützung bekommen sollen. Vereinbart worden sei außerdem, dass die Beantwortung deutscher Identifizierungsanfragen innerhalb von 30 Tagen erfolgt. Die Bundesrepublik werde Tunesien dabei helfen, ein Registrierungssystem aufzubauen. Präsident Essebsi sprach von einem guten Abkommen. Die Neuregelungen sind auch eine Folge des Attentats auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Der Täter, ein abgelehnter tunesischer Asylbewerber, konnte nicht abgeschoben werden, weil die tunesischen Behörden die nötigen Papiere nicht geschickt hatten.| 03.03.2017 14:45 Uhr

SPD will Agenda-Korrekturen präsentieren

Berlin: Die SPD will die Forderung ihres Kanzlerkandidaten Schulz nach Korrekturen an der Agenda 2010 jetzt mit Inhalten unterfüttern. Am Montag werde Arbeitsministerin Nahles als zuständige Leiterin der Wahlprogramm-Arbeitsgruppe ihre Vorschläge präsentieren, heißt es in übereinstimmenden Medienberichten. Dabei soll es unter anderem um die künftige Ausgestaltung des Arbeitslosengeldes EINS gehen. Nahles plant demnach, gemeinsam mit Generalsekretärin Barley das Konzept zu erläutern, das die SPD bei einem Wahlsieg umsetzen will. Schulz hatte eine längere Bezugsdauer beim Arbeitslosengeld EINS für Ältere ins Gespräch gebracht - in Verbindung mit Qualifikationsmaßnahmen. Die 2003 eingeleitete Agenda 2010 gilt als das wohl größte und umstrittenste Reformpaket des damaligen Bundeskanzlers Schröder.| 03.03.2017 14:45 Uhr

Gröhe: Suizidurteil wird genau geprüft

Berlin: Die Bundesregierung hat das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Recht auf Selbsttötung kritisiert. Gesundheitsminister Gröhe sagte, staatliche Behörden dürfen nicht zum Handlanger der Beihilfe zum Suizid werden. Er kündigte an, die noch ausstehende schriftliche Urteilsbegründung genau zu prüfen und alle Möglichkeiten zu nutzen, um den Tabubruch staatlicher Selbsttötungshilfe zu verhindern. Die Bundesärztekammer kritisierte das Urteil als unverantwortlich. Der Humanistische Verband Deutschlands begrüßte dagegen den Richterspruch. Das Bundesverwaltungsgericht hatte gestern das Recht von schwerkranken Patienten auf einen selbstbestimmten Tod gestärkt. Der Staat dürfe in extremen Ausnahmefällen den Zugang zu Medikamenten nicht verwehren, die einem unheilbaren Patienten eine würdige und schmerzlose Selbsttötung ermöglichen.| 03.03.2017 14:45 Uhr

Großkreutz nicht mehr länger beim VfB Stuttgart

Zum Sport: Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart und Weltmeister Großkreutz gehen getrennte Wege. Der Vertrag sei einvernehmlich aufgelöst worden, bestätigte der Verein. Die Vorgänge in der Nacht zu Dienstag hätten nicht folgen los bleiben können, so der VFB. Großkreutz war in eine nächtliche Schlägerei in Stuttgart verwickelt, nach der er ins Krankenhaus musste. Der sechsmalige Nationalspieler entschuldigte sich bei den Schwaben.| 03.03.2017 14:45 Uhr