NDR Info Nachrichten vom 03.03.2017:

Bundesregierung verteidigt Wahlkampfabsagen

Berlin: Die Bundesregierung hat die Absage einer Wahlkampfveranstaltung mit dem türkischen Justizminister Bozdag im badischen Gaggenau verteidigt. Die Entscheidung sei im Einklang mit Recht und Gesetz ergangen, so der Sprecher des Auswärtigen Amtes, Schäfer. Trotz Meinungsverschiedenheiten dürfe kein Öl ins Feuer gegossen werden. Vize-Regierungssprecherin Demmer sagte, die Bundesregierung werde die Entscheidung der Kommune nicht kommentieren, respektiere diese aber. In der Türkei hat die für Empörung gesorgt. Der Sprecher von Präsident Erdogan nannte die Absagen einen Skandal. Außenminister Cavusoglu drohte mit Konsequenzen. Wenn Deutschland die Beziehungen zur Türkei aufrechterhalten wolle, müsse es lernen, sich zu benehmen. Auch ein Auftritt des türkischen Wirtschaftsministers Zeybekci in Köln war abgelehnt worden. Dieser will nun am Sonntag im nahegelegenen Frechen sprechen.| 03.03.2017 13:00 Uhr

Tunesien - Beratungszentrum für Rückkehrer eröffnet

Berlin: Bundesentwicklungsminister Müller hat bei einem Besuch in Tunesien ein Beratungszentrum für abgelehnte Asylbewerber und andere Rückkehrer eröffnet. Es ist das erste von Deutschland geförderte Migrationsberatungszentrum in Nordafrika. Rückkehrer sollen dort bei der Suche nach Ausbildungs- und Arbeitsplätzen unterstützt werden. Auch die Förderung von Unternehmensgründungen zählt zu den Aufgaben des Zentrums. Menschen ohne Bleibeperspektive in Deutschland bekämen so eine Chance in ihrer Heimat, sagte Müller. Am Mittag traf auch Bundeskanzlerin Merkel zu einem Besuch in Tunesien ein. Sie will in der Hauptstadt Tunis mit Regierungscheff Chahed und Staatschef Essebsi Migrations- und Sicherheitsfragen besprechen. Die Kanzlerin war im Rahmen ihrer Nordafrika-Reise zuvor in Ägypten.| 03.03.2017 13:00 Uhr

Ärztekammer kritisiert Suizid-Entscheidung

Berlin: Die Bundesärztekammer hat das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts zum Recht auf Selbsttötung als unverantwortlich kritisiert. Dass eine so grundsätzliche ethische Frage wie die des ärztlich assistierten Todes auf einen bloßen Verwaltungsakt reduziert werden solle, sei völlig unverständlich, erklärte Kammer-Präsident Montgomery. Er frage sich, ob die Leipziger Richter tatsächlich die Diskussionen und Beschlüsse im Deutschen Bundestag zur Sterbebegleitung wahrgenommen hätten. Das Bundesverwaltungsgerichts hatte gestern das Recht von schwerkranken Patienten auf einen selbstbestimmten Tod gestärkt. Der Staat dürfe in extremen Ausnahmefällen den Zugang zu einem Betäubungsmittel nicht verwehren, das einem unheilbar kranken Patienten eine würdige und schmerzlose Selbsttötung ermöglicht, so das Urteil. Der Humanistische Verband Deutschlands begrüßte den Richterspruch.| 03.03.2017 13:00 Uhr

Cannabis Agentur eröffnet

Berlin: Eine neu geschaffene staatliche Stelle wird in Deutschland den Anbau von Cannabis zu medizinischen Zwecken kontrollieren. Die so genannte "Cannabis-Agentur" ist beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte angesiedelt. Dessen Präsident Broich gab heute den Startschuss für die Arbeit der Agentur, die auch dafür zuständig ist, die Aufträge an die Cannabis-Anbauer zu vergeben. In Deutschland können künftig schwerkranke Menschen Cannabis auf Rezept in der Apotheke erhalten. Die Kosten übernimmt die Krankenversicherung. Cannabis wird vor allem zur Schmerztherapie eingesetzt.| 03.03.2017 13:00 Uhr

Juppé doch zur Kandidatur bereit?

Paris: In Frankreich ist Ex-Premierminister Juppé offenbar doch bereit, bei einem Verzicht des konservativen Politikers Fillon als Präsidentschaftskandidat einzuspringen. Er werde sich nicht vor der Verantwortung drücken, hieß es aus seinem Umfeld. Bislang hatte Juppé es abgelehnt, für Fillon einzuspringen, sollte dieser wegen der Scheinbeschäftigungsaffäre auf seine Kandidatur verzichten. Derzeit hält Fillon an seiner Präsidentschaftskandidatur fest; immer mehr Parteifreunde wenden sich aber von ihm ab. In Umfragen ist der lange als Favorit gehandelte Konservative auf den dritten Platz abgerutscht und würde es damit nicht in die entscheidende Stichwahl schaffen.| 03.03.2017 13:00 Uhr

Streiks an Berliner Flughäfen möglich

Berlin: An den Flughäfen Tegel und Schönefeld müssen sich Passagiere vom kommenden Mittwoch an auf Behinderungen einstellen. In einer Urabstimmung sprachen sich 98,6 Prozent der Beschäftigten des Bodenpersonals für einen Arbeitskampf aus. Die Verdi-Tarifkommission wird am Dienstag entscheiden, ob und wo gestreikt wird. Damit sind auch während der am Mittwoch beginnenden Internationalen Tourismus-Börse in Berlin Flugausfälle möglich. In dem Tarifkonflikt fordert die Gewerkschaft für die rund 2.000 Beschäftigten bei einer Laufzeit von zwölf Monaten einen Euro mehr pro Stunde.| 03.03.2017 13:00 Uhr

Das Wetter

Das Wetter: Heute Nachmittag wechselhaft, am Abend westlich der Weser etwas Regen. Maximal 7 bis 11 Grad. Morgen örtlich Sonnenschein, daneben auch bewölkt und meist trocken, bei 10 bis 16 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag stark bewölkt und etwas Regen, maximal 7 bis 11 Grad.| 03.03.2017 13:00 Uhr