NDR Info Nachrichten vom 03.03.2017:

Türkei empört über Veranstaltungsabsagen

Ankara: Das türkische Außenministerium hat nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu den deutschen Botschafter einbestellt. Grund sei der verweigerte Auftritt von Justizminister Bozdag im baden-württembergischen Gaggenau, hieß es. Ein Sprecher des türkischen Präsidenten nannte die Entscheidung einen Skandal. Sie zeige das wahre Gesicht derjenigen, die ständig versuchten, der Türkei Lektionen in Demokratie und Meinungsfreiheit zu erteilen. Die Stadt Gaggenau hatte die Veranstaltung mit Bozdag wegen organisatorischer und Sicherheitsbedenken abgesagt. Die Stadt Köln lehnte einen Auftritt von Wirtschaftsminister Zeybekci ab, weil die Veranstaltung ursprünglich als Theatervorführung angemeldet worden war. Beide Politiker wollten unter den in Deutschland lebenden Türken für die Einführung des Präsidialsystems in der Türkei werben.| 03.03.2017 00:00 Uhr

Merkel verspricht Ägypten Hilfe bei Flüchtlingsfrage

Kairo: Bundeskanzlerin Merkel hat Ägypten Unterstützung beim Umgang mit Flüchtlingen zugesagt. Nach ihrem Treffen mit dem ägyptischen Präsidenten al-Sisi sagte Merkel, Ziel sei die Stabilisierung des nordafrikanischen Landes. Die Kanzlerin versprach, Ägypten im kommenden Jahr mit 500 Millionen Euro an Krediten zu unterstützen. Die Europäische Union strebt mit den nordafrikanischen Ländern eine Übereinkunft an, ähnlich dem Flüchtlingspakt mit der Türkei. Bei den Gesprächen ging es auch um die Wirtschaftsbeziehungen beider Länder. Die Politiker weihten gemeinsam ein Energieprojekt von Siemens ein. Heute beendet Merkel ihre zweitägige Nordafrika-Reise in Tunesien. Auch dort will die Kanzlerin mit Regierungsvertretern über die Flüchtlingspolitik sprechen.| 03.03.2017 00:00 Uhr

Freispruch für Ägyptens Ex-Präsidenten Mubarak

Kairo: Das oberste Berufungsgricht in Ägypten hat den früheren Machthaber Mubarak vom Vorwurf freigesprochen, für den Tod von Demonstranten verantwortlich zu sein. Das teilte ein Justizbeamter mit. Damit endet ein jahrelanger Rechtsstreit. In einem ersten Prozess 2012 hatte ein Gericht Mubarak zu lebenslanger Haft verurteilt. Nach Ansicht der Richter war er für die Tötung hunderter Demonstranten während des Volksaufstandes gegen seine Herrschaft verantwortlich. Ein Berufungsgericht hob das Urteil jedoch auf und ordnete ein neues Verfahren an. Dieses endete nun mit dem Freispruch.| 03.03.2017 00:00 Uhr

Kritik an Armutsbericht

Berlin: Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat den neuen Armutsbericht von mehreren Verbänden kritisiert. Hauptgeschäftsführer Landsberg sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", es sei zu pauschal, Menschen mit weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens als arm zu bezeichnen. Diese Einstufung sage nichts aus über die tatsächliche Lebenssituation und bedeute nicht, dass diese Menschen gesellschaftlich abgehängt seien. Als Beispiel nannte Landsberg die fast drei Millionen Studenten. Viele von ihnen fielen in die Armutskategorie, seien aber gesellschaftspolitisch besonders aktiv und sähen sich zu Recht als die künftige Leistungselite. Der Paritätische Wohlfahrtsverband und weitere Organisationen hatten in ihrem Bericht festgestellt, dass die Zahl der Armen in Deutschland 2015 auf einen Höchststand von 12,9 Millionen gestiegen ist.| 03.03.2017 00:00 Uhr

US-Justizminister hält sich aus Ermittlungen heraus

Washington: US-Justizminister Sessions wird sich aus den Ermittlungen zu einer mutmaßlichen russischen Einmischung in den Wahlkampf heraushalten. Sessions sagte, er halte sich für befangen. Der Minister steht in der Kritik, weil er sich noch vor seiner Amtseinführung zweimal mit dem russischen Botschafter in den USA getroffen hatte. In seiner Anhörung vor dem Senat verneinte er das jedoch. Die oppositionellen Demokraten fordern deshalb den Rücktritt des Ministers. US-Präsident Trump sprach Sessions sein Vertrauen aus. Nach Überzeugung der US-Geheimdienste haben Hacker aus Russland zugunsten von Trump in den Wahlkampf eingegriffen.| 03.03.2017 00:00 Uhr

Wieder Wehrpflicht in Schweden

Stockholm: Schweden führt in diesem Sommer die Wehrpflicht wieder ein. Verteidigungsminister Hultqvist sagte dem schwedischen Radio, dies sei notwendig, da sich nicht genügend Freiwillige zum Militärdienst gemeldet hätten. 2010 hatte Schweden die Wehrpflicht ausgesetzt. Das Land sieht sich ebenso wie Finnland und das Baltikum zunehmend durch Russland bedroht.| 03.03.2017 00:00 Uhr

3 Tote bei Lawinenunglück in Italien

Aosta: Bei einem Lawinenunglück in den italienischen Alpen sind mindestens drei Menschen ums Leben gekommen Fünf weitere wurden nach Angaben der Rettungskräfte verletzt. Die Helfer suchen nach weiteren Verschütteten. Bei den Todesopfern handele es sich um Skifahrer aus Deutschland, Belgien und Italien. Medienberichten zufolge sollen etwa 20 Skifahrer im Aostatal abseits der Piste gefahren sein, als sich ein Schneebrett löste.| 03.03.2017 00:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Zunächst noch einige Schauer, im Verlauf ostwärts abziehend und nachfolgend trocken, Tiefstwerte 4 bis 0 Grad. Am Tag Wechsel von Sonne und Wolken, am Abend im Nordwesten etwas Regen, Höchstwerte 7 bis 11 Grad. Am Sonnabend neben Wolken auch freundliche Phasen bei 8 bis 16 Grad.| 03.03.2017 00:00 Uhr