NDR Info Nachrichten vom 02.03.2017:

Sozialverbände: Armut bleibt ein Thema

Berlin: Der Paritätische Wohlfahrtsverband und andere Sozialverbände stellen zur Stunde den neuen Armutsbericht vor. Zum ersten Mal geht es darin auch um die Auswirkungen von Armut auf die Gesundheit und die Lebenserwartung der Menschen. Das Robert Koch-Institut hat dazu eine Untersuchung durchgeführt, deren Ergebnisse dem NDR-Fernsehmagazin Panorama vorliegen. Ärmere Menschen haben demnach eine deutlich geringere Lebenserwartung als Wohlhabende. Und die Schere geht weiter auseinander. Der Generalsekretär des Deutschen Caritas-Verbandes, Cremer, sagte auf NDR Info, auch die hohen Mieten in Deutschland seien ein Armutsrisiko, vor allem in den Ballungsräumen. Deshalb müsse in den sozialen Wohnungsbau noch mehr investiert werden.| 02.03.2017 10:45 Uhr

Merkel zu Reise nach Nordafrika aufgebrochen

Kairo: Bundeskanzlerin Merkel ist zu ihrer Reise nach Ägypten aufgebrochen, um mit Präsident al-Sisi über die Flüchtlingspolitik zu beraten. Dabei wird es unter anderem um die Rückführung von Flüchtlingen, den Kampf gegen Schleuser und Unterstützung für den Aufbau eines eigenen Asylsystems gehen. Begleitet wird die Kanzlerin bei ihrem Besuch von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation. Die Organisation Amnesty International forderte Merkel auf, auch die Menschenrechtslage in Ägypten anzusprechen. Abweichende Meinungen würden unterdrückt und in den Gefängnissen des Landes seien Zehntausende Oppositionelle inhaftiert.| 02.03.2017 10:45 Uhr

EU-Aktionsplan: Brüssel will mehr Abschiebungen

Brüssel: Die EU-Kommission fordert von den Mitgliedsstaaten mehr und schnellere Abschiebungen. Migrations-Kommissar Avramopoulos stellte heute einen entsprechenden Aktionsplan vor. Dadurch solle die Rückkehrquote wesentlich erhöht werden. Zudem müssten die EU-Länder verstärkt die Abschiebehaft nutzen, um die Flucht abgelehnter Asylbewerber zu verhindern. Der EU-Kommissar verlangte den raschen Abschluss von Rücknahme-Abkommen mit Drittstaaten.| 02.03.2017 10:45 Uhr

Maas sieht türkische Wahlkampfauftritte kritisch

Saarbrücken: Bundesjustizminister Maas hat sich kritisch zu Wahlkampf-Auftritten türkischer Politiker in Deutschland geäußert. Auf einer SPD-Veranstaltung im Saarland sagte Maas, wer hier die Meinungsfreiheit reklamiere, solle zu Hause selbst den Rechtsstaat gewährleisten. Der Justizminister reagierte damit auf den für heute geplanten Auftritt seines türkischen Kollegen Bozdag in Baden-Württemberg. Er will für die Verfassungs-Reform von Präsident Erdogan werben. Ein ähnlicher Auftritt im Februar von Ministerpräsident Yilderim hatte hierzulande Kritik ausgelöst. Durch die Reform würden die Machtbefugnisse Erdogans erheblich ausgeweitet. Über die Neuregelung sollen die Türken im April abstimmen.| 02.03.2017 10:45 Uhr

Oberhaus will Brexit nachbessern

London: Die britische Regierung soll ihr Brexit-Gesetz nachbessern. Das Oberhaus stimmte dafür, die Rechte der drei Millionen EU-Ausländer, die in Großbritannien leben, zu garantieren. Die Entscheidung im House of Lords könnte den Zeitplan für den Austritt Großbritanniens durcheinander bringen. Das Gesetz muss jetzt im Unterhaus erneut beraten werden. Premierministerin May lehnt Änderungen ab. Voraussichtlich wird daher die Mehrheit der konservativen Abgeordneten die Forderung des Oberhauses zurückweisen. Die Verabschiedung des Gesetzes dürfte sich dadurch lediglich verzögern.| 02.03.2017 10:45 Uhr

Marine will Ersatz für Gorch Fock chartern

Kiel: Die deutsche Marine will einen rumänischen Großsegler chartern und vorübergehend als Ersatz für die "Gorch Fock" einsetzen. Vizeadmiral Brinkmann sagte, auf der "Mircea" könnte dann der deutsche Offiziersnachwuchs ausgebildet werden. Derzeit prüfe man noch die Sicherheits-Standards auf dem rumänischen Schiff. Die "Gorch Fock" wird seit mehr als einem Jahr repariert. Die ursprünglich veranschlagten zehn Millionen Euro Kosten stiegen auf zuletzt 75 Millionen Euro.| 02.03.2017 10:45 Uhr