Passanten vor einer zerstörten Fensterfront eines jüdischen Geschäfts in Berlin nach der Reichspogromnacht im November 1938. © picture alliance/KEYSTONE | STR

Nazi-Gegnerin Marie Kahle: Bestrafte Hilfsbereitschaft

Sendung: ZeitZeichen | 06.05.2018 | 19:05 Uhr | von Christoph Vormweg
14 Min

"Das ist Verrat am Volke", meldete der "Westdeutsche Beobachter" am 17. November 1938. Im Visier der Nazis stand die Bonner Professoren-Gattin Marie Kahle, geboren am 6. Mai 1893. Sie hatte nach der Reichspogromnacht mit ihrem Sohn jüdischen Mitbürgern geholfen. Marie Kahles Hilfsbereitschaft beim Aufräumen eines verwüsteten jüdischen Geschäfts bauschte die Nazi-Propaganda zum "Skandal Kahle" auf. Mit barbarischer Systematik entzogen die Nationalsozialisten der Familie die Lebensgrundlage.

Brennende Synagoge in der Bergstraße in Hannover am 10. November 1938. © HAZ-Hauschild-Archiv, Historisches Museum Hannover. Foto: Wilhelm Hauschild

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