Auseinandersetzung mit dem Verhalten einzelner Deutscher z.Zt. des Nationalsozialismus. Axel Eggebrecht stellt Mathias Wieman die Frage, ob er sich als politischer Schauspieler fühle. Durch die Verleihung des Titels "Staatsschauspieler" geriet Wieman nach dem Zusammenbruch des NS-Regimes in den Verdacht "dazugehört zu haben". Mathias Wieman entgegnet, dass er nie Parteimitglied gewesen sei, vielmehr habe ihn Goebbels jahrelang bekämpft. Wieman habe versucht zwischen den Jahren 1936 und 1938 positiv mitzuarbeiten, da er nicht nur in Verneinung verharren wollte. In allen seinen Äußerungen während der Jahre 1933 und 1945 habe er versucht, die drohende Verrohung der Seelen durch eine geistige Aufrichtung zu verhindern. Eggebrecht, der dieses Bemühen Wiemans versteht, sieht aber, dass gerade dadurch Wieman zu einem Werkzeug der Diktatur geworden ist, da er in all diesen Jahren den heldisch nordischen Menschen dargestellt hat und in seinen Rundfunksendungen eine "heile Welt" vorgespielt habe. Eggebrecht meint, dass es Zeiten gibt, in denen man nicht träumen darf, da man sonst von den brutal Herrschenden missachtet und missbraucht werde. Auf den Einwand Wiemans, dass gerade der deutsche Träumer doch vieles gerettet habe, vertritt Eggebrecht die Ansicht, dass die Waffen Außenstehender dies gerettet haben. Zusammenfassend stellen die beiden Gesprächspartner fest, dass es nun gilt, den Dämon aus der eigenen Seele zu verjagen. ( Mathias Wieman hat in der NS-Zeit viele Filme gedreht und z.B. in der Reihe Schatzkästlein im Radio Meisterwerke der deutschen Literatur rezitiert.)