Hannover Messe: Mit Fischbrötchen zum Erfolg
Ein Besuch des US-Präsidenten auf der Hannover Messe, abertausende Besucher auf der CeBIT und anderen Ausstellungen - das brachte die Deutsche Messe AG in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder in die Schlagzeilen. Doch der Grund, warum die Messe in Hannover zu Beginn ihrer Geschichte in aller Munde war, ist viel profaner: Fischbrötchen. Bei der Erstauflage der Hannover Messe 1947 unter dem Namen "Export-Messe" bekommen die Besucher zu jeder Eintrittskarte - Kostenpunkt drei Reichsmark - ein Fischbrötchen und ein Glas "Messe-Wein". Der Beginn einer Erfolgsgeschichte.
Telefonverbindung nach New York
Zunächst in fünf Hallen mit 30.000 Quadratmetern Fläche zeigen Aussteller 1947 ihre Produkte - auf Initiative der britischen Besatzer. Insgesamt 1934 Export-Verträge werden geschlossen. Der Wert: 31,6 Milliarden US-Dollar. Und die Schau wächst rasant weiter - und wird internationaler. 1950 kommen ausländische Hersteller aus zehn Ländern. Bereits zwei Jahre zuvor ist eine Telefonverbindung nach New York gelegt worden.
Halle 1 kommt ins Guiness-Buch
Anfang der 60er-Jahre wird die Schau in Hannover Messe umbenannt - und gleichzeitig legt die Messe AG den Grundstein für die zwischenzeitlich wichtigste IT-Messe der Welt, die CeBIT. Aus der Fachmesse Büroindustrie entwickelt sich das Centrum der Büro- und Informationstechnik. Kurz: CeBIT. Sie zieht 1970 in die neue Halle 1, die als größte Messehalle der Welt ins Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen wird. 1986 wird die CeBIT schließlich selbstständig.
Wirtschaftskrise trifft die Messe
Unterdessen trifft die Wirtschaftskrise samt Ölpreisschock die Messe. Bei der Hannover Messe 1975 bleiben zwei, 1978 sogar vier Hallen leer. Die Messe wandelt sich: Von 29 Themenbereichen in den 70er-Jahren hin zu einer "Messe der Messen", bei der zehn Fachmessen gleichzeitig stattfinden. Außerdem gliedern sich immer wieder Messen aus - wie die Holzmesse LIGNA.
Hannover wird EXPO-Standort
1990 kommt es zu einer Entscheidung, die das Messe-Gelände bis heute prägt: Hannover wird die EXPO 2000 zugesprochen. Anschließend kommt es zu großen Investitionen in das Gelände und entsprechende Verkehrsanbindungen. Anfang der 2000er-Jahre entwickelt sich zudem die CeBIT weiter positiv. 2002 kommen 860.000 Gäste. In den Jahren danach lässt das Besucherinteresse allerdings kontinuierlich nach - im November 2018 wird nach mehreren Umstrukturierungen das Aus für die eigenständige Computermesse beschlossen. Die Messe AG investiert dafür in ihre Auslandsgeschäfte, die heute großen Anteil an den Umsätzen des Unternehmens haben.
Obama kommt nach Hannover
2016 folgte das bislang letzte große Highlight. Der damalige US-Präsident Barack Obama eröffnete die Hannover Messe. Die Bilder gingen um die Welt. In ein Fischbrötchen hat er allerdings vermutlich nicht gebissen.
