Der Inspekteur der Jagdflieger im Dritten Reich (ab 1941) Werner Mölders in einer zeitgenössischen Aufnahme. © picture-alliance / dpa | DB Bundesministerium der Verteidigung

22. November 1941: Tod des NS-Jagdfliegers Werner Mölders

Sendung: ZeitZeichen | 22.11.2016 | 20:15 Uhr | von Marko Rösseler
15 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Kann jemand als Vorbild dienen, dessen Lebensaufgabe darin bestand, anderen Menschen im Dienste Nazi-Deutschlands den Tod zu bringen? Seinerzeit kannte Werner Mölders noch jedes Kind. Er war der "deutsche Held" im Luftkrieg. Kleine Jungs spielten mit Modellfliegern seine Schlachten nach. Ungezählte Verehrerinnen schickten ihm eindeutige Angebote. Der Führer behängte ihn mit immer opulenteren Orden. Das Seitenleitwerk seiner Messerschmitt füllte sich derweil mit immer mehr Strichen - pro abgeschossenem Gegner einen. Im Cockpit aber saß ein Mann, der trotz seiner Tod bringenden Profession zutiefst religiös war - ein gläubiger Katholik auf Feindflug. Als die deutsche Propaganda ihn entdeckt, da richten sich die Kameras keineswegs auf einen heroischen Draufgänger, sondern auf einen eher stillen, fast bescheiden wirkenden Mann, den seine Kameraden als "Papa Mölders" bewundern.