Die DLRG - Retter von Zigtausenden Menschen
Am 19. Oktober 1913 beginnt das Zeitalter der Retter in Rotgelb: Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wird gegründet. Schwimmen wird zur Mode. Zigtausenden Menschen hat die DLRG bereits das Leben gerettet.
Mit ihrer Gründung am 19. Oktober 1913 macht es dich die DLRG zur Aufgabe, Menschen vor dem Ertrinken zu retten und Rettungsschwimmer auszubilden. In den ersten 100 Jahren ihres Bestehens können ihre Mitglieder so bereits mehr als 66.000 Menschen vor dem Tod durch Ertrinken retten. Mit ihren bundesweit rund 575.000 Mitgliedern und Förderern ist die DLRG zur größten freiwilligen Wasserrettungsorganisation der Welt geworden.
Ein Unglück führt zur Gründung der DLRG
Der 28. Juli 1912 ist ein schöner Sonntag. Die Sonne scheint und Hunderte Badegäste und Ausflügler flanieren auf der über 800 Meter langen Seebrücke von Binz auf Rügen. Als kurz vor 19 Uhr ein Dampfer anlegen will, bricht die Anlegestelle in sich zusammen. Etwa 100 Menschen stürzen ins Wasser.
Da die Matrosen der umliegenden Kriegsschiffe sofort zur Hilfe kommen, können die meisten Menschen gerettet werden. Dennoch ertrinken 16 Personen, darunter zwei Kinder, in der Ostsee. Denn Anfang des 20. Jahrhunderts können nur etwa zwei bis drei Prozent der Bevölkerung schwimmen. Mit diesem Ereignis wächst der Wunsch nach einer Lebensrettungsgesellschaft.
DLRG beginnt die Ausbildung von Rettungsschwimmern

Etwa ein Jahr später wird am 19. Oktober 1913 die DLRG im Leipziger Hotel de Prusse ins Leben gerufen. Bereits wenige Monate später hat die Organisation über 400 Mitglieder. Durch Vorträge, Lehrkurse und Wettbewerbe will die Gesellschaft Wissen und Fertigkeiten darüber verbreiten, wie man Leben retten und Notfälle vermeiden kann. Außerdem werden Rettungsschwimmer für den Einsatz an Flüssen und Seen ausgebildet und geprüft sowie Wachdienste eingerichtet.
Schwimmen kommt in Mode
Während in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts noch etwa 5.000 Menschen pro Jahr ihr Leben im Wasser verloren, gelingt es der DLRG in den ersten 100 Jahren nach ihrer Gründung, die Zahl der Todesfälle um 92 Prozent zu senken und das Schwimmen zur Mode zu machen. Zwischen 1913 und 2013 hat die DLRG rund 66.000 Menschen vor dem Ertrinken gerettet. Allein im Jahr 2020 haben die Einsatzkräfte 950 Menschen vor dem Tod bewahrt. Und im Jahr 2021 ertranken bei registrierten Badeunfällen mit 299 Menschen so wenige wie seit 20 Jahren nicht mehr. Die positive Entwicklung dürfte allerdings auch auf die Corona-Pandemie zurückzuführen sein - und die Lebensretter sorgen sich um die vielen Kinder, die nicht schwimmen können - und es während der Pandemie auch nicht lernen konnten.
Hilfe mit Hubschraubern und Hundestaffeln
Heute wachen jährlich rund 47.000 ehrenamtliche Helfer der DLRG mit ihrem Hauptsitz im niedersächsischen Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg) über Seen, Strände und Schwimmbäder und helfen mit Hubschraubern, Booten und Rettungshunden unter anderem auch bei Flutkatastrophen. Außerdem werden jährlich Tausende neue angehende Rettungsschwimmer geprüft.
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