mareTV Classics
Samstag, 23. Juli 2022, 13:15 bis
14:00 Uhr
Die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst ist berühmt für ihre Traumstrände, Wälder, Dünen, Steilküsten und die einzigartige Boddenlandschaft. Sie liegt an der südlichen Ostseeküste zwischen Rostock und Stralsund und ist im Laufe der Jahrhunderte aus den drei Inseln, die ihr den Namen gaben, hervorgegangen. Das mareTV-Team entdeckt dort kuriose "Kranich-Gucker", besessene Bootsbauer und seetüchtige Rinder.
Wasserbüffel in der Boddenlandschaft
Fred Möller hat eine Rinderherde. Seine Lieblingskühe heißen Dicker oder Oma. Seine Tiere sind aber nicht schwarz-bunt, sondern haben riesige geschwungene Hörner. In der Boddenlandschaft Mecklenburg-Vorpommerns wirken sie reichlich exotisch, es handelt sich nämlich um Wasserbüffel. Die schwarzen Riesen stehen auf den Schmidt-Bülten, einer kleinen Grasinsel vor Zingst. "Wasserbüffel", sagt Fred, "sind ideal für diese Gegend. Die sinken nicht ein im schlammigen Untergrund, waten problemlos durchs Wasser und können sogar schwimmen."
Ein neues Leben auf dem Darß
Jens Lochmann liebt Boote. Er fühlt sich nur wohl, wenn er den Geruch von Hanfseilen, Holzkohlenteer und frisch gehobeltem Eichenholz in der Nase hat. Nach alten Techniken und ausschließlich in Handarbeit restauriert er Fischerboote. Jens arbeitet gerade an dem Boot von Liane Voigt. Die Heilbronnerin hat alles hinter sich gelassen, um auf dem Darß ein neues Leben zu beginnen. Sie hat sich hier neu verliebt: in den Bodden und in die Boote.
Ein Künstler und seine kleinen Boote
In einer alten Försterei wohnt Roland Wolff und baut ebenfalls Boote. Aber seine sind klein und sehen aus wie aus Kinderfantasien. Wolff ist Künstler und schraubt und hämmert alles zusammen, was ihm in die Finger kommt und sich in ein Boot verwandeln lässt. Manchmal baut er auch eins, das richtig schwimmen kann. Das lässt er dann abends auf dem Bodden lossegeln. Und freut sich wie ein Kind.
Kranichforscher kommen aus aller Welt
Jedes Jahr im Herbst bevölkern Zigtausende Kraniche die Halbinsel. Sie kommen aus Skandinavien und machen hier Rast auf ihrer Reise nach Süden. Beobachtet werden sie dabei von Kranichforschern aus aller Welt: Aynalem Shimelis aus Äthiopien und der Japaner Kanika Momose schleichen mit gewaltigen Ferngläsern ausgerüstet am Boddenufer entlang, um die Kraniche zu erspähen. Eine falsche Bewegung - und die anmutigen Vögel erheben sich lautlos in die Luft und sind verschwunden.
- Autor/in
- Steffen Schneider
- Redaktion
- Alexander von Sallwitz
- Produktionsleiter/in
- Eva-Maria Wittke
- Redaktion
- Ralf Quibeldey