Lieb & Teuer
Sonntag, 14. Juni 2020, 16:00 bis
16:30 Uhr
Freitag, 19. Juni 2020, 02:05 bis
02:45 Uhr
Besondere, alte Familien- oder Fundstücke: Moderatorin Janin Ullmann hat interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer eingeladen, kostenlos den Wert ihrer Antiquitäten von Experten schätzen zu lassen.
Die Kunstobjekte im Überblick:
Silberlöffel
Der Silberlöffel hat einen auffällig gearbeiteten Stiel. Dargestellt sind Adam und Eva vor dem Baum der Erkenntnis stehend. Der Teufel - in Gestalt der Schlange - windet sich um den Baumstamm. Solche Löffel waren häufig ein Taufgeschenk. Der Verarbeitung nach handelt es sich um einen Guss und zwar um den Abguss eines konkreten Vorbildes aus dem 18. Jahrhundert. Die beiden Punzen, für die Stadt Nürnberg und für den Meister Herrman Lang (Meister ab 1673, gestorben 1716), wurden dabei mit abgeformt. Die Firma, die das Stück im 19. Jahrhundert nachgebildet hat, ist nicht erkennbar.
Postkarten von Hans Purrmann
Die Postkarten sind zum großen Teil von Hans Purrmann (1880-1966) selbst gezeichnet worden. Sie wurden zwischen 1897 und 1900 an seinen Freund Karl Krömer geschickt, aus dessen Nachlass sie stammen. Purrmann ist seit 1897 an der Münchner Akademie. Paul Klee und Wassily Kandinsky gehörten dort zu seinen Kommilitonen. Er schreibt persönliche Texte, zum Beispiel zu den Prüfungen. Die Karten bieten Einblicke in das frühe Werk des Künstlers. Er malte kleine Porträts, auch ein Selbstbildnis. Das Hans-Purrmann-Archiv hat die Karten bereits wissenschaftlich ausgewertet.
Chinesisches Stickbild
Im Zentrum des gestickten Seidenbildes stehen zwei Knaben die sich auf den unsterblichen Liu Hai beziehen. Sie haben zwei Münzketten in der Hand mit der sie eine dreibeinige goldgierige Kröte, auf der sie reiten können, immer wieder aus den tiefen Brunnenschächten hervorlocken können. Die Geschichte gibt es in verschiedenen Varianten. Auf dem Bild sind auch weitere Glückssymbole zu finden wie das Flammenjuwel, ein Fisch, Flaschenkürbisse, Päonienblüten und Pfirsiche - alle Symbole beziehen sich auf Glück und Wohlstand.
Kamingarnitur
Die Uhr ist im Stil der königlichen Manufaktur Sèvres. Sie ist aus vergoldetem Zinkguss und bemaltem Porzellan und in der Zeit des Historismus entstanden. Sie wird von zwei Deckelvasen begleitet, die wegen der unterschiedlichen Blautöne und Motive aber wohl aus einer anderen Serie stammen. Die Deckel sind zweiseitig verwendbar: Auf der einen Seite sind sie in der Form einer stilisierten Fackel gestaltet, die umgedreht eingesetzt Kerzenleuchter sind. Auf der Rückseite der Uhr ist der Name des Bildhauers Philippe Mourey (1840-1910) vermerkt, der mit dem Uhrenhersteller Japy zusammengearbeitet hat.
Braunschweig-Lüneburgische Chronik

Das Buch ist 1722 erschienen und beschreibt die Geschichte der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg seit dem 13. Jahrhundert bis circa 1720, kurz vor Erscheinen des Buches. Das Werk ist mehrfach von verschiedenen Herausgebern aufgelegt worden, dieses hier ist die neunte Auflage von Philipp Julius Rehtmeier. Es gibt zahlreiche Kupferstiche und Holzschnitte zur Illustration der Städte- und Landeschronik, die um die Geschichte des Welfenhauses erweitert wurde. Es gibt einen handschriftlichen Besitzervermerk von Walter Paul Freiherr von Marenholtz.
- Redaktion
- Marina Bartsch-Rüdiger
- Redaktionsleiter/in
- Christoph Bungartz
- Moderation
- Janin Ullmann
- Produktionsleiter/in
- Anja Reingold
