Lieb & Teuer
Sonntag, 27. September 2020, 16:00 bis
16:30 Uhr
Montag, 28. September 2020, 06:50 bis
07:20 Uhr
Moderatorin Janin Ullmann lädt interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer regelmäßig ein, in Kunstsprechstunden kostenlos den Wert ihrer Antiquitäten von Experten schätzen zu lassen.
Die Kunstobjekte im Überblick:
Gemälde "brennendes Braunschweig"
Neben der Signatur des Ölgemäldes steht geschrieben: "Der Morgen des 15. Oktober 1944", das war der Tag an dem britische Flieger die Innenstadt von Braunschweig bombardiert hatten und die historische Innenstadt in Flammen aufging. Der Maler Walter Hoeck (1885-1956) hat dieses Ereignis von seinem Atelierfenster aus sehen können und später mehrere Varianten des Themas gemalt. Er war Mitglied der NSDAP und hat auch Propagandakunst geschaffen - insofern ist das Bild kontrovers zu sehen.
Kaffee-Tee-Set aus Zinn
Das Set besteht aus Kaffeekanne, Teekanne, Sahnegießer und Zuckertopf bei dem der Deckel fehlt. Der florale Dekor mit Vergissmeinnicht-Blüten verweist auf die Entstehungszeit im Jugendstil um 1900. Hersteller ist die Firma Orivit, die in Köln-Ehrenfeld ansässig war und auch mit Buntmetall und Messing gearbeitet hat, sie bestand bis 1926.
Pendule mit Musikwerk

Die französische Pendule ist aus feuervergoldeter Bronze. Sie hat einen quaderförmigen Aufbau, rechts und links vom Zifferblatt sitzen ein Musikant und eine Musikantin. Das Motiv ist vom Empire inspiriert aber später, in der Zeit der Restauration, entstanden, da die Darstellung etwas lieblicher ist. Zur Uhr gehört ein großes Musikwerk mit Kettenaufzug, das über einen mit der Uhr verbundenen Draht ausgelöst wurde, der zur Zeit fehlt. Ursprünglich gehörte ein Glassturz dazu. Hersteller ist die Firma Gaston Jolly Fils aus Paris - Entstehung um 1820/30.
Speiseteller vom KPM Berlin
Der Speiseteller ist von der Berliner Manufaktur und hat das unterglasurblaue Dekor "blaue Blume mit Insekten", das eigentlich auf einen Entwurf der Meissner Manufaktur zurück geht. Auf der Rückseite befindet sich ein Aufkleber mit dem handschriftlichen Vermerk, dass der Teller aus dem Besitz von Kaiser Wilhelm II. sei. Die Marken bestätigen das: neben der blauen Zeptermarke und der roten Malermarke gibt es ein grünes, bekröntes Inventarisierungsmonogramm mit der Datierung 1893. Nach der Abdankung des Kaisers wurden Teile aus dem Bestand der Schlösser verkauft.
Tafelaufsatz aus England
Das galvanisch versilberte Stück zieht die Blicke der Gäste an einer großen Tafel auf sich. In der Glasschale wurde zum Beispiel Obst angeboten. Hersteller ist die Firma Elkington & Co. aus Birmingham, die Punze ist mit dem Jahresbuchstaben "K" für 1871 ergänzt. Der Tafelaufsatz ist im neobarocken Stil, die drei Putten sind abnehmbar und finden sich als Dekoration auch auf anderen Stücken der Firma. Sie erhielt wegen der außerordentlichen Qualität zahlreiche Auszeichnungen und hat weltweit gehandelt.
- Redaktion
- Marina Bartsch-Rüdiger
- Moderation
- Janin Ullmann
- Produktionsleiter/in
- Anja Reingold
- Redaktionsleiter/in
- Christoph Bungartz
