Länder - Menschen - Abenteuer
Donnerstag, 22. April 2021, 20:15 bis
21:00 Uhr
Samstag, 24. April 2021, 13:15 bis
14:00 Uhr
In dem Hochgebirgszug mit rund 200 Gipfeln über 3.000 Metern Höhe, steilen Schluchten, abgeschiedenen Tälern und Bergdörfern leben die Menschen in enger Verbundenheit mit der wilden Natur.
Doch so einzigartig die Pyrenäen sind, die meisten Menschen kennen sie nur von der Überquerung auf dem Weg von Frankreich nach Spanien. Länder - Menschen - Abenteuer begibt sich der Länge nach auf die Reise, vom Mittelmeer bis zum Atlantik durch die französischen Pyrenäen. Der Film ist zugleich eine Reise durch das Jahr in diesem besonderen Stück Europa.
Observatorium auf 2.877 Metern
Der Pic du Midi de Bigorre ist eines der Wahrzeichen der Pyrenäen. Der 2.877 Meter hohe Berggipfel liegt im Département Hautes-Pyrénées, berühmt für das Observatorium mit dem größten Spiegelteleskop Frankreichs. Mit einem weiteren Teleskop ließ die NASA in den 1960er-Jahren die Mondoberfläche nach geeigneten Landeplätzen für die Apollo-Mission absuchen.
Im Winter geht es hier für Julie Constant auf eine Piste, um die sie alle Ski-Fans beneiden: Im Tiefschnee fährt sie 1.700 Höhenmeter vom Pic du Midi hinab ins Tal, durch enge Schluchten und mit waghalsigen Sprüngen von hohen Klippen. Das dürfen nur Menschen wie Julie: Sie ist ausgebildete Bergretterin und -führerin in diesem Gebiet und hier aufgewachsen.
Mit dem Petit Train Jaune durch die Wildnis
Ins Herz der Pyrenäen führt der Petit Train Jaune, ein kleiner gelber Zug. Ein regulärer Nahverkehrszug, aber wohl auch der ungewöhnlichste der französischen Bahngesellschaft. Einige Wagen sind 100 Jahre alt. Für Régis Bienvenue und die anderen Techniker in der Werkhalle von Villefranche ist die Instandhaltung dieses Oldtimers eine Herausforderung. Im Sommer sind es dann aber hauptsächlich Touristen, die die Fahrt durch die engen Schluchten über schwindelerregende Brücken und durch zahlreiche Tunnel genießen.
Schafe weiden im Hochgebirge
Gisèle Gouazé ist eine der letzten Schafzüchterinnen, die die Transhumance, den traditionellen Almauftrieb, komplett zu Fuß zurücklegt. Gemeinsam mit ihrer Familie und den 300 Schafen ist sie jedes Frühjahr tagelang unterwegs, vom Stall bis zur Sommerweide im Hochgebirge. Doch seit in den Pyrenäen wieder Braunbären angesiedelt wurden, fallen den Bären jedes Jahr Hunderte Schafe zum Opfer. Ganze Herden geraten in Panik vor den Bären und stürzen die Klippen hinab. Auch Gisèle hat in einer der vorherigen Sommersaisons bereits über 200 Schafe verloren. Daher macht sie sich in diesem Jahr voller Sorgen auf den Weg hinauf auf die Sommerweide.
Im Einsatz für die Gänsegeier
Das Vallée d'Ossau ist die Heimat der Gänsegeier. Mit einer Flügelspannweite von 2,70 Metern gehören sie zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Didier Peyresqué seilt sich an den Steilwänden zu den Nestern ab. Riskant, aber notwendig, um die Jungvögel beringen können und damit schützen zu können. Die Gänsegeier galten lange als vom Aussterben bedrohte Art. Inzwischen leben im Vallée d'Ossau, dem Tal der Geier, wieder über 140 Gänsegeier-Paare.
Etappen auf der Tour de France
Die Pyrenäen sind nicht zuletzt eine der großen Herausforderungen der alljährlichen Tour de France, die Bergetappen sind traditionell die anstrengendsten des Radrennens. Marc Lebreton sammelt historische Fahrräder und fährt mit anderen Enthusiasten die legendären Routen auf originalen, 100 Jahre alten Rennrädern nach. Ohne Gangschaltung.
- Autor/in
- Simone Stripp
- Jürgen Hansen
- Kamera
- Jürgen Hansen
- Florent Benoit
- Ben Birau
- Baptiste Cibat
- Akil Drissi
- Schnitt
- Frédéric Frankel
- Sprecher/in
- Joey Cordevin
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Redaktion
- Ralf Quibeldey
