Neuer Roman von Ljudmila Ulitzkaja: "Eine Seuche in der Stadt"
Gibt es etwas Schlimmeres als den schwarzen Tod? Ja, sagt Ulitzkaja, die politische Pest. Ihr Buch "Eine Seuche in der Stadt" erzählt von einem Pestausbruch in Moskau 1939. Auf anfängliche Ratlosigkeit folgt staatliche Entschlossenheit. Der Geheimdienst NKWD übernimmt die Kontaktnachverfolgung, spürt Infizierte auf und isoliert sie. Die Aktion ist ein voller Erfolg. Den Pestausbruch hat es tatsächlich 1939 so gegeben. Ljudmila Ulitzkaja nimmt die Katastrophe als Sujet, um über die Deformation der Gesellschaft in einer Diktatur zu erzählen. Die Seuche offenbart die Krankheit des Systems.