NDR Kultur - Das Journal

Montag, 09. Januar 2023, 22:45 bis 23:15 Uhr
Freitag, 13. Januar 2023, 02:05 bis 02:45 Uhr

Harald Mayer will sterben: Bewegender Film über Sterbehilfe

Für jeden Handgriff braucht er einen Pfleger: nachts, wenn er sich umdrehen will, zum Naseputzen, Zudecken, Tränentrocknen. Harald Mayer lebt in totaler Abhängigkeit. Multiple Sklerose hat ihn bewegungsunfähig gemacht. Der ehemalige Feuerwehrmann hat Angst, dass er bald weder schlucken noch atmen kann. Und trotzdem bei vollem Bewusstsein weiterleben muss. Harald Mayer will Sterbehilfe. Doch die hat er nie bekommen. Denn 2015 hatte der Bundestag die sogenannte geschäftsmäßige Sterbehilfe verboten. Das Bundesverfassungsgericht erklärte dieses Gesetz später für grundrechtswidrig, der assistierte Suizid ist seit dem Urteil ohne jede Einschränkung erlaubt. Der Schwerstkranke kämpft seit Jahren vor Gericht um die Herausgabe eines Medikaments, dass ihn sanft im Kreis seiner Familie entschlafen ließe. Ein bewegender Dokumentarfilm erzählt von seinem Kampf.

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Ein Mann im Rollstuhl vor einem See und einem Bergpanorama © NDR/Torsten Lapp

"Die Story im Ersten: Sterbehilfe" - Harald Mayer kämpft um seinen Tod

Tina Solimans eindringlicher Film lief am 21. November im Ersten und ist in der ARD Mediathek abrufbar. mehr

Wir haben uns im Zusammenhang mit der gesetzlichen Neuregelung der Sterbehilfe dazu entschieden, über das Thema Suizid zu berichten. Leider kann es passieren, dass schwerstkranke Menschen sich nach Berichten dieser Art in der Ansicht bestärkt sehen, dass das Leben wenig Sinn habe. Sollte es Ihnen so ergehen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge oder andere Anlaufstellen.

Die wichtigsten Anlaufstellen bei Depression

  • Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr; Tel. (0800) 111 0 111 oder (0800) 111 0 222
  • Kinder- und Jugendtelefon "Nummer gegen Kummer": kostenlose Beratung von Mo bis Sa, 14 bis 20 Uhr, Tel. 116 111. Elterntelefon: Mo bis Fr, 9 bis 11 Uhr sowie Di und Do, 17 bis 19 Uhr unter (0800) 111 05 50
  • Muslimisches Seelsorgetelefon: (030) 44 35 09 821
  • Info-Telefon der Deutschen Depressionshilfe: Mo, Di und Do, 13 bis 17 Uhr sowie Mi und Fr, 8.30 bis 12.30 Uhr. Tel. (0800) 334 45 33. Die Deutsche Depressionshilfe bietet einen Selbsttest sowie eine Übersicht zu regionalen Angeboten.
  • Ärztlicher Bereitschaftsdienst der Krankenkassen: 116 117.
  • Ambulanz der psychiatrischen Abteilung einer Klinik vor Ort - in jedem Fall bei Suizidgedanken.

Die wichtigen Dinge im Leben: Annette Friers Projekt #undwarumbistduhier

#undwarumbistduhier: So heißt das aktuelle Youtube-Projekt der Schauspielerin Annette Frier. Die Idee dazu hatte sie vor genau zwei Jahren, im Winter 2020, mitten im zweiten Lockdown. Es ist die erste Produktion, die sie in Eigenregie geplant, gedreht und mit der Produzentin Dietlinde Stroh umgesetzt hat. Entstanden ist eine außergewöhnliche Interviewreihe, in der Annette Frier mit Freunden, Bekannten und Wegbegleitern über die ganz großen Themen des Lebens spricht: Geburt, Vergebung, Verlust, Glück. Mit dabei sind unter anderem die Moderatorin Dunja Hayali, die Kabarettistin Cordula Stratmann, die Schauspieler Edin Hasanovic und Martin Brambach, der Gastronom Nelson Müller und der Rapper Eko Fresh.

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Das Gebäude der Arche in Jenfeld. © NDR Foto: Petra Volquardsen

Hamburg: Jugendliche spüren die Folgen der Corona-Pandemie

Jugendliche der Jugendeinrichtung Arche in Hamburg-Jenfeld leiden beispielsweise unter Antriebslosigkeit und Essstörungen. mehr

Ein Jahr voller guter Nachrichten: Der slowakische Künstler Martin Smatana trotzt der Welt

So viel Krise war nie: von Klimakatastrophe bis Corona-Pandemie, Ukrainekrieg und Inflation. Die Nachrichten sind schlechte Nachrichten, wir haben uns daran gewöhnt. Dass hinter den alltäglichen Horrormeldungen immer noch überraschend viele Entdeckungen von Menschlichkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft möglich sind, das bezeugt der slowakische Filmregisseur und Autor Martin Smatana. Smatanas neues Werk ist ein Buch mit dem Titel "Ein Jahr voller guter Nachrichten". Begonnen im Jahr der weltweiten Corona-Lockdowns, hat Smatana über 50 Nachrichten gesammelt, die normalerweise in der Flut von breaking news untergehen. Wir haben Martin Smatana in seinem Studio in Trnava (Slowakei) getroffen und mit ihm über positive Nebenwirkungen positiver Nachrichten gesprochen.

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Viele Bücher in Regalen in einer Buchhandlung, eine junge Frau steht vor einem der Borde und zieht Bücher heraus © Rolf Vennenbernd/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ Foto: Rolf Vennenbernd

Bücher 2023: Diese Romane haben uns bewegt

Ob Juli Zehs "Zwischen Welten", Stuckrad-Barres "Noch wach?" oder Kehlmanns "Lichtspiel" - viele Bücher haben 2023 für Gesprächsstoff gesorgt. mehr

Wer ist H.P. Baxxter? Dokumentarfilm über "Scooter"

Auf der Bühne feiert er Party und lauten Techno, in seiner Hamburger Villa pflegt er Ordnung und gediegenen Luxus: H.P. Baxxter ist ein Mann mit Widersprüchen. Mit seiner Band "Scooter" gehört er seit den 1990er Jahren zu den erfolgreichsten Musikern in Deutschland, und noch mit fast 59 ist er ein begeisterter Raver. Der Dokumentarfilm "FCK 2020" erzählt seine Geschichte von den Anfängen in Ostfriesland und Hannover bis zu den großen internationalen Hits. Und der Film begleitet die Band "Scooter" durch die Corona-Pandemie. Regisseurin Cordula Kablitz-Post kam "Scooter" dabei erstaunlich nah und konnte intensive Momente begleiten, auch die Streitigkeiten in der Band, die inzwischen sogar zur Trennung führten. Die NDR-Koproduktion kommt am 12. Januar ins Kino. 

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H. P. Baxxter, Sänger der deutschen Band Scooter tritt am 29. September 2010 in Wien auf. © picture-alliance / APA

"Hyper Hyper" - Das Phänomen Scooter

Die Band Scooter ist seit 1994 erfolgreich - und ihre Musik wird mindestens so geliebt wie verspottet. Dabei gebührt den Jungs aus Norddeutschland durchaus Respekt. mehr

Mütter im Museum: Ausstellung "Motherhood" in Syke

Mutterschaft ist ein Thema, das jeden Menschen berührt, ob man Mutter ist oder nicht: Zumindest hat jeder Mensch eine biologische Mutter. Jetzt zeigt die sehr sehenswerte internationale Ausstellung "Motherhood" in Syke bei Bremen, wie Muttersein in der zeitgenössischen Kunst gespiegelt wird. Ein Thema ist auch das Nicht-Muttersein. Geschichten über das Nicht-Wollen, Nicht-Können und den Verlust. Außerdem geht es um die Schwierigkeiten, die Künstlerinnen haben, wenn sie Mütter werden. Viele können dann nicht weiterarbeiten. Wir gehen mit der Künstlerin und Mutter Hannah Cooke durch die Ausstellung im Syker Vorwerk. Sie zeigt neue, ungewöhnliche Perspektiven auf ein Thema, das so alt ist wie die Menschheit selbst.

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Gabriele Münter © picture alliance / Tobias Hase/dpa | Tobias Hase

Ausstellungen 2023: Museen setzen vermehrt auf weiblichen Blick

Ob Gabriele Münter, die Guerilla Girls oder Paula Modersohn Becker. Viele Ausstellungen im Norden zeigen das Werk von Künstlerinnen. mehr

Redaktionsleiter/in
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