Kulturjournal
Montag, 31. Mai 2021, 22:45 bis
23:15 Uhr
Freitag, 04. Juni 2021, 02:10 bis
02:45 Uhr
Stadt, Land, Ende: Wo können wir uns das Wohnen noch leisten?
Das Thema Wohnen ist zum gesellschaftlichen Krisengebiet geworden. Viele Städte wachsen, vor allem über ihre Grenzen hinaus ins Umland. Die Folge sind steigende Grundstückspreise im Speckgürtel. Um Kosten zu sparen, bauen immer mehr Menschen, immer weiter von der Großstadt entfernt und nehmen dabei große Distanzen in Kauf. Denn der Traum vom Eigenheim, alleinstehend im Grünen – den träumen viele, besonders wenn es darum geht, eine Familie zu gründen und Platz für sich und die Kinder zu haben. Doch das Problem sind nicht nur die steigenden Kosten, sondern auch der Ressourcenverbrauch: Immer größere Flächen werden versiegelt. Früher hatte ein Einfamilienhaus im Schnitt 80 Quadratmeter, die Neubauten von heute haben rund 150. Und wenn das Bauland billiger ist, wird gerne größer gebaut - das verbraucht noch mehr Ressourcen, und der Weg in die Stadt wird noch länger. Ökologisch ein Desaster. Was also tun? Das Kulturjournal spricht mit einem jungen Paar, das gerade in der Nordheide baut, Politiker*innen aus Hamburg und dem Klimaökonom Gernot Wagner, einem bekennenden Städtebewohner.
"Wem gehört mein Dorf?": Dokumentarfilm über Göhren auf Rügen
Es ist der Klassiker unter den Träumen: Ein Haus direkt am Meer. Doch wie ist es, dort zu wohnen, wo andere nur Urlaub machen? Was passiert hinter den Kulissen von Strandkorb, Imbiss und Hafen-Promenade, wenn die Touristen weg sind? Der Dokumentarfilm "Wem gehört mein Dorf?" porträtiert das Ostseedorf Göhren auf Rügen. Er zeigt ein Dorf im Umbruch - aus den einst grauen Häusern sind inzwischen Ferienwohnungen geworden. Aus dem verschlafenen Nest ein Strandbad mit eigenem Parkhaus. Nicht alle finden das gut. Schon gar nicht, dass ein westdeutscher Großinvestor die Fäden in der Hand zu halten scheint. Allmählich regt sich der Widerstand. Das Kulturjournal stellt den Dokumentarfilm vor und trifft den Regisseur Christoph Eder. Er stammt aus Göhren und weiß, was es bedeutet, wenn die Heimat zur Hotelanlage wird. (Voraussichtlicher Kinostart: 12. August)
Bedrohter Schatz: Was passiert mit unserem fotografischen Erbe?
Unzählige Fotos lagern in Verlagshäusern, Archiven und privaten Nachlässen. Doch das fotografische Erbe in Deutschland ist bedroht, die Zeit nagt an Abzügen und Negativen. Allein das Fotoarchiv des Spiegels, das weit über 3 Millionen Bilder verwahren soll, ruht verwaist in einer Lagerhalle am Rande Hamburgs. Die Erben großer Fotografen stehen vor Aufgaben, die sie allein kaum bewältigen können. Deshalb soll ein nationales Institut für Fotografie eingerichtet werden, das "die Vor- und Nachlässe hervorragender deutscher Fotografinnen und Fotografen" sammelt. Doch reicht das aus, um das fotografische Kulturerbe zu bewahren?
(Anmerkung zum Video: Im Beitrag wird die Zahl von 20.000 Fotos und Negativen genannt, die im Gundlach-Archiv lagern. Das ist aber nur der Bestand der vom Gundlach-Archiv angekauften fremden Fotokünstler*innen. Das Gesamtarchiv von F.C. Gundlach umfasst zwei MillionenAbzüge und Negative.)
- Redaktionsleiter/in
- Christoph Bungartz
- Moderation
- Julia Westlake
- Produktionsleiter/in
- Katja Theile
