Expeditionen ins Tierreich

Unsere Eichhörnchen

Mittwoch, 25. Oktober 2023, 20:15 bis 21:00 Uhr
Sonntag, 29. Oktober 2023, 15:15 bis 16:00 Uhr

Eichhörnchen: Den flinken Nagern mit dem buschigen Schwanz begegnet man in der freien Natur, in städtischen Parks und sogar in Gärten. Ihr natürlicher Lebensraum jedoch sind die Wälder weit draußen vor der Stadt. Dort sind Eichhörnchen in ihrem Element. Im Wald schützen sie ihren Nachwuchs vor hungrigen Räubern und wehren sich gegen Konkurrenten, immer nach der Devise: fressen, ohne gefressen zu werden.

Futterdepots im Waldboden

Eichhörnchen lieben Mischwälder mit altem Baumbestand. Dort finden die Allesfresser reichlich Samen, Nüsse, Früchte, Pilze und hin und wieder nahrhafte Vogeleier. Was nicht gleich verspeist wird, landet in zahlreichen Depots am Waldboden. Hoch oben in den Baumwipfeln bauen die Einzelgänger ihre Nester. In den mit Moos und Gräsern gepolsterten Kobeln wird nicht nur der Nachwuchs geboren und aufgezogen, sie dienen auch als Quartier für die Winterruhe.

Wo es Wälder mit Haselnussbeständen gibt, sind die Eichhörnchen nicht weit. © NDR/dreiD.at/Rilk Film, Hubert Doppler
Wo es Wälder mit Haselnussbeständen gibt, sind die Eichhörnchen nicht weit.

Europäische Eichhörnchen können sich keine Fettreserven anfressen. Deshalb müssen sie in der kalten Jahreszeit ein bis zwei Stunden pro Tag Nahrung suchen, den Kobel verlassen und ihre Depots wiederfinden, die sie im Herbst angelegt haben.

Aufzucht der Jungen ist allein Frauensache

Ob Winter oder Sommer, am Boden sind Eichhörnchen angreifbar. Füchse, Marder oder Greifvögel sind die Feinde der geschickten Kletterkünstler. Zwei oder sogar drei Mal im Jahr bekommen Eichhörnchen Nachwuchs. Die Aufzucht ihrer drei bis sieben Jungen ist allein Sache des Weibchens, der Partner wird kurz nach der Paarung vertrieben.

Nur etwa jedes fünfte Jungtier überlebt das erste Lebensjahr. Denn besonders in den ersten Wochen sind die blinden, hilflosen Jungen auch durch Schlangen oder Rabenvögel gefährdet.

Tödlicher Pockenvirus größte Gefahr

Die größte Gefahr für Eichhörnchen hat jedoch der Mensch zu verantworten. Ende des 19. Jahrhunderts wurden in England und Italien amerikanische Grauhörnchen ausgesetzt. Sie sind kräftiger und widerstandsfähiger als ihre europäischen Verwandten und verbreiten einen tödlichen Pockenvirus, gegen den sie selbst immun sind. In Großbritannien sind europäische Eichhörnchen daher bereits fast ausgestorben und aus Italien droht die invasive Art nach Norden vorzudringen.

Für Kameramann Johannes Pötscher waren die Dreharbeiten mit den flinken Eichhörnchen eine besondere Herausforderung: "Um die unvorhersehbaren, akrobatischen Sprünge festzuhalten, habe ich vor den Eichhörnchen-Drehs mit fliegenden Tennisbällen trainiert." Es hat sich gelohnt, ihm sind spektakuläre Aufnahmen gelungen.

Autor/in
Franz Fuchs
Produktionsleiter/in
Tim Carlberg
Redaktion
Timo Großpietsch
Redaktionsleiter/in
Ralf Quibeldey

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Tiere