Immer mehr Landwirtinnen und Landwirte passen sich dem Klimawandel an: Trockene Sommer und mildere Winter eröffnen ihnen ganz neue Anbaumöglichkeiten. Sie experimentieren mit Gemüse und Früchten, die normalerweise in subtropischen oder sogar tropischen Klimazonen in Südeuropa, Asien und Südamerika heimisch sind. "Die Nordreportage" begleitet drei norddeutsche Pioniere während der Erntezeit.

Melonen aus dem Wolfenbütteler Land

Henrike Vorlop und ihr Freund Eirik Schrötter ernten jede Woche rund 200 Wassermelonen.

Henrike Vorlop steht auf ihrem Melonen-Acker im Wolfenbütteler Land und hat Großes vor. Mit Blick auf den Brocken erntet die Landwirtschaftsstudentin mitunter vier Kilo schwere Melonen. Um Kundschaft auf den Geschmack des Kürbisgewächses zu bringen, serviert die junge Frau im Hofladen ihrer Eltern Melonensalat mit Fetakäse oder Melonen-Smoothie.

Wird Norddeutschland Feigenanbaugebiet?

Roland Kempf erntet bis zu 50 Kilo Feigen am Tag.

Der Feigenanbauer Roland Kempf aus Ahlten bei Hannover probiert es jetzt im fünften Jahr mit den sonnenverwöhnten Feigen. In Norddeutschland ist er der Erste, der Feigen erwerbsmäßig anbaut. Der Niedersachse erklärt, warum Feigenbäume Wasser brauchen, er seine Exemplare aber nicht gießt.

Schweißtreibende Handarbeit für Ingwer

Der Ingwer wächst üppig bei Ralf Dorka..

Gemüsebauer Ralf Dorka hat schon sein ganzes Leben mit Gemüse aus Südeuropa auf dem Hof in Rosenweide an der Elbe experimentiert. Den Anbau von Bio-Ingwer hält er für besonders anspruchsvoll, denn es ist viel schweißtreibende Handarbeit dabei, damit die Knolle nicht verletzt wird. Der Gärtnermeister erklärt, warum sein Ingwer ganz anders aussieht als der aus Südamerika und Asien.