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Montag, 22. Oktober 2018, 22:00 bis
22:45 Uhr
In Pflegeheimen und Kliniken gehört der Tod zum Alltag. Deshalb ist die Gefahr besonders groß, dass Patientenmorde lange Zeit unentdeckt bleiben. Schließlich wundert es niemanden, dass Menschen hier auch sterben. Zweifel kommen meist erst dann auf, wenn die Todeszahlen ungewöhnlich steigen.
Dies war auch bei Niels Högel der Fall. Der Krankenpfleger tötete vermutlich mehr Menschen als jeder andere Täter in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Wegen sechsfachen Mordes wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt. Am 30. Oktober wird der Prozess gegen ihn neu aufgerollt. Er wird nun wegen Mordes an 99 Patienten in Delmenhorst und Oldenburg angeklagt.
Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es?
Die Dokumentation nimmt den Prozess zum Anlass, sich auf Spurensuche zu begeben: Was bringt Menschen dazu, ihnen anvertraute Menschen umzubringen? Warum können Täter in Krankenhäusern über Jahre morden, ohne dass sie gestoppt werden? Welche Sicherheitsmaßnahmen gibt es, um Misshandlungen oder Tötungen durch Pflegepersonal zu verhindern? Und: Welche Maßnahmen sollte die Politik ergreifen, um künftig solche Verbrechen zu verhindern?
Exklusives Interview mit dem "Todesengel der Charité"
Auf der Suche nach Antworten befragen die Autoren auch Irene Becker, die bundesweit als "Todesengel der Charité" bekannt wurde. Als Intensivschwester brachte sie zwischen Juni 2005 und Oktober 2006 fünf Menschen um, indem sie ihnen tödliche Injektionen verabreichte.

Sie ist in Deutschland die erste wegen Serienmordes verurteilte Pflegekraft, die vor der Kamera über ihre Taten redet. In den exklusiven Interviews fragen wir sie nicht nur nach ihren Motiven. Wir wollen von ihr auch wissen, ob ihre Taten hätten verhindert oder zumindest früher entdeckt werden können.
Zu wenig Kontrollen im Krankenhaus
Irene Beckers Antworten, oft schonungslos und verblüffend eindeutig, rücken die Verantwortung der Krankenhäuser in den Fokus. Kontrolle? Fehlanzeige! Angehörige der Opfer sprechen sogar über Vertuschungsversuche der Taten von Irene Becker und Niels Högel durch Ärzte und Pflegepersonal. Zudem treffen wir auf ehemalige Weggefährten der Täter, die uns erzählen, wie aus ihren Bekannten Mörder wurden.
Neue Schutzmaßnahmen
Experten analysieren die Serienmorde und decken Probleme der ermittelnden Polizeibehörden auf. Aber sie berichten auch über neue Schutzmaßnahmen in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern.
Irene Beckers und Niels Högels Taten sind schockierend. Doch fast noch schockierender ist der Verdacht, dass weitere unentdeckte Mörder in Deutschlands Krankenhäusern tätig sind.
- Redaktionsleiter/in
- Jochen Graebert
- Redaktion
- Jochen Graebert
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Autor/in
- Wolfgang Klauser
- Regie
- Wolfgang Klauser
- Alexander Cierpka
- Autor/in
- Alexander Cierpka
- Kamera
- Paul Bentzen
- Martin Kaeswurm
- Schnitt
- Matthias Frey
- Sprecher/in
- Ulla Evrahr
