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Montag, 26. März 2018, 22:00 bis
22:45 Uhr
Ohne Kalb keine Milch - diesem Naturgesetz ist auch die deutsche Turbo-Milchkuh unterworfen. Doch was passiert mit dem männlichen Nachwuchs, der mit den ebenfalls hochgezüchteten Fleischrassen nicht mehr konkurrieren kann? Ein kräftiges Bullenkalb bringt dem Milchbauern nämlich nur um die 80 Euro, ein schwächeres gerade mal zehn bis 20 Euro. Bei Aufzucht-Kosten von rund 130 Euro ist das ein glattes Verlustgeschäft.
Männliche Kälber - wert- und schutzlos
Kein Wunder, dass Kälber zum unerwünschten Abfallprodukt verkommen - wertlos, hilflos und schutzlos. Manche Bauern lassen schwächere Kälber aus schierer Existenznot einfach verenden. Eine ehemalige Landwirtschaftsgehilfin sagt aus, dass sie angewiesen wurde, den Tieren kein Wasser mehr zu geben, damit sie verdursten. "Das Sterben und das Stöhnen der Kälber, das ist grauenhaft!", erinnert sie sich.
Die Fleischindustrie in Norddeutschland verweigert jeden Einblick in ihre Tierhaltungsmethoden. Eineinhalb Jahre lang hat der Autor Fabian Sabo versucht, Einblick in industrielle Mastställe zu bekommen. Doch die großen Konzerne bleiben hart - seit Jahren haben sie keine Fernsehjournalisten mehr in ihre Kälbermast gelassen. Dann endlich öffnet sich ein anderer Weg, unabhängig von den großen Fleischkonzernen.
Vorbild Schweiz: Artgerechte Haltung auf dem Vormarsch
In der Dokumentation besuchen Reporter Bauern, die sich anders verhalten. Sie versorgen ihre Kälber zwar gut, wissen aber auch nicht, wie es wirtschaftlich weitergehen soll. Denn je niedriger der Milchpreis, desto mehr Milch müssen die Bauern produzieren. Doch noch mehr Milch heißt noch mehr Kälber - ein Teufelskreis.
Eine Reise in die Schweiz zeigt einen Ausweg. Dort ist die industrielle Massenmästung auf dem Rückzug, artgerechte Haltung auf dem Vormarsch. Weil die Menschen dort zunehmend bereit sind, mehr für Milch und Fleisch zu bezahlen. Wie können wir Verbraucher hierzulande Einfluss nehmen auf das Wohl der Kälber?
- Redaktion
- Jochen Graebert
- Redaktionsleiter/in
- Jochen Graebert
- Regie
- Fabian Sabo
- Autor/in
- Fabian Sabo
- Redaktionelle Mitarbeit
- Sven Ihden
- Kamera
- Matthias Bähr
- Frank Gutsche
- Ton
- Alex Pohl
- Schnitt
- Marvin Mohr
- Produktionsleiter/in
- Tim Carlberg
- Producer
- Georg Prokop
