Riga, da will ich hin!

Sonntag, 29. Mai 2022, 13:30 bis 14:00 Uhr

In einem Punkt sind sich alle Letten einig: Nirgendwo in Europa gibt es so viele leicht bekleidete Frauen wie in Riga. Die freizügigen Damen zieren die Fassaden eines der größten Jugendstilviertel Europas: Rigas Zentrum ist neben der gut erhaltenen Altstadt, der malerischen Lage am Ufer der Düna und der reichen Tradition mitverantwortlich für den touristischen Boom der lettischen Hauptstadt.

Trachten und Volkslieder

Ungefähr anderthalb Millionen lettische Volkslieder soll es geben; damit hätte fast jeder der insgesamt 1,9 Millionen Letten sein eigenes Lied. Und sie singen fleißig, selbst Jugendliche. Das konnte Moderatorin Simin Sadeghi erleben, als sie in Riga versuchte, spontan einen Chor auf die Beine zu stellen. Ähnlich stolz sind die Letten auf ihre mehr als 1.000-jährige Tradition der Volkstrachten. Simin Sadeghi hat sie anprobiert und dabei viel über die Geschichte der farbenfrohen Kleider und Handschuhe erfahren.

Eine gut erhaltene Altstadt

Blick auf die Altstadt von der Duna © NDR/SR/Carsten Heider
Blick auf die Altstadt über die Duna.

Die eigentliche Hauptrolle des Films spielt aber Riga selbst. Das berühmte Schwarzhäupterhaus, das Schloss oder der Dom in der Altstadt, die Freiheitsstatue, Europas größte Markthallen oder das Jugendstilensemble im sogenannten Zentrum, dem Ring um die Altstadt aus der Gründerzeit. Auf einem Segway hat Simin Sadeghi die im Ausland noch recht wenig bekannte Stadt mit ihren kleinen Holzhäusern und der riesigen Akademie der Wissenschaften erkundet. Letten betrachten das Relikt aus Sowjetzeiten mit gemischten Gefühlen und nennen es abfällig ihre Stalin-Torte.

In die Spezialitäten der lettischen Küche hat sich Simin von einem erfahrenen Chefkoch einweisen lassen und von einem Street-Art-Kenner in das junge, studentische Riga. Auf ihrem Programm stand auch ein Blick in die weniger erfreuliche, jüngere Vergangenheit: Das Ghetto-Museum und die Ruine der Großen Choralsynagoge zeugen noch heute von Nazigräueltaten und Sowjetterror.

Redaktion
Helmig, Sara