Stand: 04.11.2010 12:07 Uhr

Alt und radikal - Margarete Mitscherlich ist zu Gast bei "Wickerts Bücher"

Sendung: Sonntag, 7. November, 13.00 Uhr, NDR Kultur

Alt zu sein ist ein radikaler Zustand, meint Margarete Mitscherlich (93). Warum das so ist, darüber spricht Ulrich Wickert mit der berühmten Psychoanalytikerin am Sonntag,
7. November, 13.00 Uhr, in der Sendung "Wickerts Bücher" auf NDR Kultur.

"Ich bin ja uralt", sagt Margarete Mitscherlich gern und schickt ein kokettes Lächeln hinterher. Uralt - womöglich ist die 93-Jährige das wirklich und zugleich gedanklich so frisch und klar und anregend wie nur je. Und dann noch: radikal!

"Die Radikalität des Alters" heißt das neueste Buch der Psychoanalytikerin, indem sie die wichtigen Fragen ihres langen Lebens noch einmal durchdenkt, vor allem aber die, die sie in ihrer letzten Lebensphase beschäftigen: Wie radikal anders ist denn eigentlich das Leben des Menschen, wenn er alt ist, wenn er also, wie Margarete Mitscherlich sagt, "keine Zukunft mehr hat", wenn er keine Ambitionen und keinen Aufstiegsehrgeiz mehr in sich trägt und den "Faxen der Menschen" nur noch zuschaut? Darüber schreibt die Analytikerin, und darüber spricht sie mit Ulrich Wickert.

Zur Radikalität des Alters, wie Margarete Mitscherlich sie versteht, gehört es, unverblümt Bilanz zu ziehen. "Man ist gezwungen zu erkennen - ob man will oder nicht -, was einem wichtig ist und was nicht". Die 1917 im damals deutschen, heute dänischen Gravenstein (Gråsten) Geborene erinnert sich mit Leidenschaft und Witz an ihre Kindheit im konfliktbeladenen Grenzgebiet, an ihre Jugend im Dritten Reich, an ihren Gefährten Alexander Mitscherlich und an die gemeinsame Diagnose von der "Unfähigkeit zu trauern", die das Forscherpaar dem traumatisierten Nachkriegs-Deutschland stellte.

4. November 2010 / RC

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