Stand: 15.10.2010 12:00 Uhr

NDR und WDR weiten Zusammenarbeit aus

Der Norddeutsche und der Westdeutsche Rundfunk werden ihre jahrzehntelange intensive Zusammenarbeit noch weiter ausbauen. Auf einer gemeinsamen Direktorensitzung am Freitag, 15. Oktober, in Hamburg vereinbarten die beiden ARD-Sender zusätzliche Kooperationen u. a. bei den Hörfunknachrichten und beim Nachtprogramm im Radio. So wird WDR 2 von Januar 2011 an das Nachtprogramm von NDR 2 übernehmen. Die Sendung wird künftig "NDR 2 und WDR 2: Die Nacht" heißen. Zudem senden WDR 2, WDR 5 und 1LIVE künftig zwischen 1.00 Uhr und 5.00 Uhr die stündlichen Hörfunk-Nachrichten des NDR. Im Fernsehen wird sich der NDR u. a. an der WDR-Sendung "Das Schlagzeilenquiz" beteiligen. Beim Programmankauf wollen sich beide Häuser noch enger abstimmen und durch gemeinsamen Erwerb Kostenvorteile nutzen.

WDR-Intendantin Monika Piel: "Die enge Zusammenarbeit von NDR und WDR hat eine gute und lange Geschichte, die jetzt um ein Kapitel erweitert wird. Die Kooperation ermöglicht uns einen sinnvollen Umgang mit Ressourcen, ohne dass wir unsere regionale Verankerung verlieren."

NDR Intendant Lutz Marmor: "Neben Radio Bremen zählt mit dem WDR auch der größte Sender zu unseren wichtigsten Kooperationspartnern in der ARD. WDR und NDR passen schon wegen der nachbarschaftlichen Nähe und der gemeinsamen Tradition sehr gut zueinander. Entscheidend ist, dass solche Kooperationen im Ergebnis unseren Gebührenzahlern nutzen: qualitativ hochwertige Programme zu möglichst günstigen Kosten. Besonders freut mich, wie reibungslos die bisherige Zusammenarbeit läuft und wie unkompliziert die neuen Kooperationen verabredet werden konnten."

Wechselseitig übernommen werden von NDR 2 und NDR Info sowie von WDR 2 und WDR 5 auch Comedy-Produktionen beider Häuser. Darüber hinaus tauschen die Sendungen "Tischgespräch" auf WDR 5 und "Der Talk" auf NDR Info Produktionen aus. Hinzu kommt unter anderem eine Kooperation zwischen 1LIVE (WDR) und N-JOY (NDR) bei der Veranstaltung von Konzerten. Die Kooperationen knüpfen an eine bereits seit Jahrzehnten bestehende enge Zusammenarbeit zwischen Norddeutschem und Westdeutschem Rundfunk an. Prominente Beispiele sind die täglichen Radio-Informationssendungen "Mittagsecho" und "Echo des Tages" auf WDR 5 und NDR Info, die im wöchentlichen Wechsel von einer Welle für beide Programme produziert werden. Gleiches gilt für die "Berichte von heute" auf NDR Info und WDR 2. Auch die Sendungen "Echo der Welt" und "Der satirische Jahresrückblick" (NDR Info und WDR 5) sowie das "ZeitZeichen" (NDR Info und WDR 3) werden wechselseitig übernommen oder gemeinsam produziert. Zudem arbeiten NDR und WDR im Ausland eng zusammen und betreiben unter anderem in Brüssel und Washington gemeinsame Hörfunkstudios.

Im Fernsehbereich werden NDR und WDR ebenfalls noch enger zusammenarbeiten. Unter anderem wollen beide Sender den Programmankauf stärker koordinieren. Als erstes konkretes Ergebnis hat die ARD auf gemeinsame Initiative von NDR und WDR und in Abstimmung mit dem Bayerischen Rundfunk ein gemeinsames Finanzierungspaket für Tier- und Naturfilme beschlossen. Damit soll die hohe Qualität in diesem bei den Zuschauern beliebten Genre erhalten bleiben; zugleich versprechen sich die Sender durch den gemeinsamen Programmankauf Kostenvorteile. Darüber hinaus haben NDR und WDR Kooperationen in den Bereichen Unterhaltung und Dokumentationen beschlossen. So wurde vereinbart, dass der NDR sich an der WDR-Sendung "Das Schlagzeilenquiz" beteiligt. Die Sendungen werden in den Dritten Programmen beider Häuser ausgestrahlt und es sollen zusätzliche Folgen produziert werden. Außerdem wollen beide Sender bei dokumentarischen Projekten enger zusammenarbeiten. So wird sich der WDR an den künftigen Dokumentationen mit Tim Mälzer beteiligen. Die WDR-Reihe "Meine Kindheit ..." wird gemeinsam weiterentwickelt.

Die Geschäftsleitungen von NDR und WDR haben darüber hinaus die Fortsetzung und Intensivierung der erfolgreichen Kooperationen im Bereich Technik und Produktion verabredet. Dies folgt der grundsätzlichen Linie innerhalb der ARD, hier insbesondere bei Projektierung, Beschaffung und Produktion enger und noch synergetischer als in der Vergangenheit zusammenzuarbeiten.


15. Oktober 2010 / MG

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