Stand: 01.02.2010 10:44 Uhr

"Dem Andenken eines Engels" - Berg und Bruckner mit dem NDR Sinfonieorchester

Konzert: Sonntag, 7. Februar, 11.00 Uhr, Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal Montag, 8. Februar, 20.00, Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal Im Radio: Sonntag, 7. Februar, 11.00 Uhr, NDR Kultur

Alban Bergs Violinkonzert und Anton Bruckners 7. Sinfonie - zwei epochale Werke, die trotz ihrer tragischen biografischen Bezüge zu den populärsten Werken ihrer Schöpfer zählen, werden am 7. und 8. Februar in der Hamburger Laeiszhalle vom NDR Sinfonieorchester unter der Leitung seines Chefdirigenten Christoph von Dohnányi aufgeführt. Solistin ist die niederländische Geigerin Isabelle van Keulen.

Alban Bergs Violinkonzert ist explizit "Dem Andenken eines Engels" gewidmet: Manon Gropius, der Tochter Alma Mahlers und des Bauhaus-Architekten Walter Gropius. Sie starb im Alter von nur 18 Jahren an Kinderlähmung. Alma, die Witwe des Komponisten Gustav Mahler, hatte Berg zuvor unter anderem bei der Drucklegung seiner Oper "Wozzek" finanziell unterstützt. Den "unsterblichen Meister aller Meister" nannte Anton Bruckner, der österreichische Sinfoniker, Richard Wagner - Ausdruck einer künstlerisch-kollegialen Verehrung, deren Intensität wohl einzigartig sein dürfte in der Musikgeschichte. Während der Arbeit an seiner 7. Sinfonie erfuhr Bruckner vom Tod des Musikdramatikers, dem er daraufhin im langsamen Satz eine Trauermusik und ein musikalisches Denkmal schrieb.

Parallel zum Konzert am 7. Februar lädt das NDR Sinfonieorchester Kinder ab 5 Jahren zur Mit-Mach-Musik ein. Einführungsveranstaltung am 8. Februar um 19 Uhr mit Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle.

Künstler:
Christoph von Dohnányi ist seit Beginn der Saison 2004/05 Chefdirigent beim
NDR Sinfonieorchester. Geboren in Berlin, begann Dohnányi zunächst ein Jurastudium in München und wechselte nach zwei Jahren an die Münchner Musikhochschule. Bei seinem Großvater, Ernst von Dohnányi, setzte er sein Studium an der Florida State University fort. 1953 wurde er von Sir Georg Solti zum Dirigenten und Korrepetitor an die Oper Frankfurt berufen. Im Alter von 27 Jahren wurde er in Lübeck der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands, bevor er die Stelle des Chefdirigenten beim WDR Sinfonieorchester Köln antrat. Seine weitere Karriere führte ihn nach Frankfurt, wo er Generalmusikdirektor und später Operndirektor wurde, und 1978 nach Hamburg, wo er als Intendant und Chefdirigent die Oper leitete. 1981 dirigierte Dohnányi erstmals das Cleveland Orchestra, dem er 20 Jahre lang vorstehen sollte, zuerst als Music Director designate und dann von September 1984 bis August 2002 als Music Director. Ab 1997 war Christoph von Dohnányi zehn Jahre lang Principal Conductor beim Philharmonia Orchestra London, dessen Ehrendirigent auf Lebenszeit er heute ist. Gemeinsam mit dem Orchester folgt er zahlreichen Einladungen in die großen Musikmetropolen der Welt, u. a. nach Wien, Paris, Madrid, Tokyo und New York sowie zu den Festivals in Luzern und BBC Proms in London.

Isabelle van Keulen ist als Geigerin wie als Bratschistin dank ihrer großen Ausstrahlung und musikalischen Vielseitigkeit längst eine der gefragtesten Musikerinnen ihrer Generation. Sie ist im Lauf ihrer Karriere mit zahlreichen namhaften Orchestern und Dirigenten aufgetreten. Neben vielen anderen Kammermusikpartnern verbindet sie eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Pianisten Ronald Brautigam. 2010 feiert das Duo sein 20-jähriges Bestehen mit einem Zyklus aller Beethoven Violinsonaten u. a. im Konserthuset Stockholm. Isabelle van Keulen setzt sich intensiv für zeitgenössische Musik ein. Werke vieler lebender Komponisten gehören zu ihrem Repertoire - etwa das ihr gewidmete Violinkonzert von Erkki-Sven Tüür, das sie mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra und Paavo Järvi auf einer mit großer Begeisterung aufgenommen CD einspielte. Zahlreiche weitere Aufnahmen mit Werken von Haydn bis Schnittke dokumentieren das umfangreiche Repertoire der Geigerin und Bratschistin. Ihre neueste CD mit Bergs Violinkonzert an der Seite des Göteborg Symphony Orchestra und Mario Venzago ist im März 2009 bei Chandos erschienen. Isabelle van Keulen spielt auf einer Violine von Joseph Guarnerius del Gesu (1734), ihre Viola stammt von Peter Greiner.

Karten gibt es zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de.

1. Februar 2010 / RC

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