Stand: 09.10.2009 12:54 Uhr

Impfung gegen Schweinegrippe

von Marion Förster

Der neue Impfstoff gegen die Schweinegrippe ist gut verträglich und kann in vielen Fällen niedriger dosiert werden als bislang angenommen. Das ist nach Informationen von NDR 90,3 das Zwischenergebnis einer Studie aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz, das in der kommenden Woche veröffentlicht werden soll. Die zuständige Impfkommission hatte gestern offiziell sogenannten Risikogruppen empfohlen, sich impfen zu lassen.

Die von der Bundesregierung bestellten 50 Millionen Impfdosen werden nach den Ergebnissen der Studie, an denen auch das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin beteiligt ist, für weit mehr als ein Drittel der Bevölkerung ausreichen. Kinder und Erwachsene bis 60 Jahre müssen nur einmal geimpft werden, um gegen das Schweinegrippe-Virus geschützt zu sein, sagt Dr. Jakob Cramer, der die Studie in Hamburg koordiniert. Lediglich ältere Menschen sollten sich zweimal impfen lassen, weil ihr Immunsystem stärker stimuliert werden muss. Empfohlen wird die Impfung vor allem Patienten, deren Immunsystem bereits durch eine chronische Krankheit geschwächt ist. Der Impfstoff ist dabei gut verträglich: Nach Aussage von Cramer ist es bei den Studienteilnehmern nur zu leichten Nebenwirkungen gekommen wie Hautrötungen und Gliederschmerzen. Diese Ergebnisse seien repräsentativ, er habe keine Bedenken, den Impfstoff nun im großen Umfang einzusetzen, so Cramer. Einzige Ausnahme sind Schwangere: Ihnen wird eine Impfung ohne das sogenannte Adjuvans empfohlen, das dem Impfstoff beigefügt ist, um seine Wirkung zu verstärken. Diese Variante des Impfstoffs ist allerdings in Deutschland noch nicht verfügbar. Ab dem 19. Oktober können die Bundesländer die bestellten Impfdosen in Berlin abholen. Ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde sagte, dass dann zunächst Mitarbeiter von Feuerwehr, Polizei und Krankenhäusern geimpft würden, Ende Oktober dann die allgemeine Bevölkerung. Für den Fall, dass tatsächlich Impfdosen überzählig seien, kündigte das Bundesgesundheitsministerium an, den Impfstoff an Entwicklungsländer abzugeben.

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