Stand: 08.01.2009 13:36 Uhr

Weihbischof Hans-Jochen Jaschke beklagt fehlenden Willen zur Ökumene

von Jörn Straehler-Pohl

Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke kritisiert das mangelnde Interesse an der Ökomene. Ihm tue es schon weh, dass der Wille zur Einheit der beiden großen christlichen Kirchen nicht mehr so wach sei wie früher, sagte Jaschke im Gespräch mit NDR 90,3. Der Weihbischof feiert heute sein 20-jähriges Amtsjubiläum in Hamburg und ist damit der dienstältester Bischof, den Hamburg je hatte.

Es gibt kaum ein Thema, dass Hamburgs Weihbischof Hans-Jochen Jaschke so bewegt wie die Ökomene. Zusammen mit seiner Amtskollegin, der evangelischen Bischöfin Maria Jepsen, gehört Jaschke zu den führenden Köpfen, die die Einheit von Katholiken und Protestanten vorantreiben wollen. Am Reformationstag 1999, erzählt Jaschke, feierten beide die Augsburger Erklärung, mit der ein jahrhundertealter Theologen-Streit um die sogenannte Rechtfertigungslehre beendet wurde. Doch inzwischen sei aus dem Miteinander ein Nebeneinander her geworden:

"Mir tut es schon weh, dass vieles was früher selbstverständlich war, dieses leidenschaftliche Interesse aneinander, dass das nicht mehr so wach ist. Man braucht den anderen nicht mehr so."

Grund dafür seien unter anderem die Struktur-Reformen in beiden Kirchen - dadurch sei der Blick eher nach innen, als nach außen gerichtet, so der Weihbischof. Hans-Jochen Jaschke trat sein Amt als Weihbischof heute genau vor 20 Jahren an und ist damit so lange im Amt, wie kein Bischof vor ihm in Hamburg. Er gilt als weltoffen und streitbar, seine Ansichten passen in keine Schubladen: So hält er Homosexualität für keine Sünde - und befürwortete gleichzeitig die Bombardierung Afghanistans nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001.

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