Stand: 09.12.2008 09:07 Uhr

Passagiere der MS Columbus sollen evakuiert werden

von Dietrich Lehmann

Aus Angst vor Piratenüberfällen am Horn von Afrika sollen die Passagiere des Hapag-Lloyd-Kreuzfahrtschiffes MS Columbus evakuiert werden.
Nach Informationen von NDR 90,3 lässt der Kapitän die Gäste im Jemen an Land bringen - um das knapp 150 Meter lange Schiff nur mit der Stammbesatzung durch das Piratengebiet zu bringen.

Die MS Columbus befindet sich im Moment auf einer Weltreise. Von Genua geht die Fahrt durch den Suezkanal und weiter über Südostasien und Australien bis nach Südamerika - und wieder zurück nach Europa. Erst vor anderthalb Wochen war das Schiff in Italien gestartet. Nachdem die MS Columbus den Suezkanal passiert hat, werden offenbar alle Passagiere im jemenitischen Hohdeidah an Land gebracht. Das Schiff bietet Platz für bis zu 420 Passagiere, aktuell haben aber lediglich 246 die Reise gebucht. An Bord sollen jetzt lediglich einige Mann Besatzung verbleiben, selbst ein Teil der Crew wird ausgeflogen. Mit wenigen Besatzungsmitgliedern will der Kapitän das als besonders gefährlich geltende Piratengebiet am Horn von Afrika vor der somalischen Küste durchqueren. Die Passagiere sollen mit einem Flugzeug zuerst nach Dubai gebracht werden. Dort werden sie ein paar Tage in extra angemieteten Luxushotels verbringen. Später sollen sie dann im Oman wieder an Bord der MS Columbus gehen, um ihre Kreuzfahrt Richtung Singapur fortzusetzen. Die Reederei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten, die zum TUI-Konzern gehört, hat sich nach eigenen Angaben auch um Geleitschutz für das Piratengebiet bei der Bundesregierung bemüht - war aber mit ihrem Anliegen gescheitert.

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