Stand: 26.09.2008 13:59 Uhr

Tod auf See

von Dietrich Lehmann

Auf einem Schiff der Hamburger Reederei Hapag-Loyd vor Hongkong ist gestern ein Seemann ums Leben gekommen und mindestens ein weiterer schwer verletzt worden.
Die knapp 340 Meter lange Chicago Express war in einen Taifun geraten.


Mit einer Tragfähigkeit von knapp 9000 Standardcontainern zählt die Chicago Express zu den größten Containerfrachtern der Welt. Das Schiff hat Hamburg als Heimathafen - und war erst vor zwei Jahren in Dienst gestellt worden. Die Chicago Express lag im Hafen von Hongkong, als sich der Taifun Hagupit der chinesischen Küste näherte. Wie in solchen Fällen üblich, heißt es bei der Reederei Hapag Lloyd, hätten die Behörden den Hafen von Hongkong geschlossen und alle Schiffe angewiesen, auf die offene See hinaus zu fahren. Dort aber wurde die Chicago Express schwer von dem Taifun getroffen - mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 160 Stundenkilometern, also mit Orkanstärke. Das Schiff soll nach bisherigen Erkenntnissen dabei ins Rollen gekommen sein - und wahrscheinlich zeitweise bis zu 40 Grad Schlagseite gehabt haben. Was sich dabei genau auf der Brücke abgespielt hat, ist bislang nicht bekannt. Allerdings überlebte ein phillipinischer Seemann das Unglück nicht, er erlag seinen schweren Verletzungen. Der deutsche Kapitän des Hamburger Schiffes musste aufgrund seiner Verletzungen mit einem Helikopter in ein Krankenhaus an Land gebracht werden. Auch das beschädigte Schiff ist nach dem Unfall gestern morgen wieder im Hafen.

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