Stand: 26.11.2013 07:55 Uhr

EU prüft Hapag Lloyd wegen Preisabsprachen

von Dietrich Lehrmann

Die EU-Kommission nimmt im Rahmen eines Kartellverfahrens auch die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd unter die Lupe.
Nach Informationen von NDR 90,3 ist die Reederei Hamburg Süd dagegen nicht von der Untersuchung betroffen.

Das entsprechende Schreiben der EU-Kommission ist am vergangenen Montag bei Hapag-Lloyd eingegangen - nachdem Brüssel bereits am Freitag mitgeteilt hatte, dass ein Wettbewerbsverfahren eingeleitet wurde. Zahlreiche Containerreedereien sollen in verbotener Weise Preise abgesprochen haben und die Verbraucher schädigen. Konkret geht es dabei um die Strecken zwischen Asien und Europa. Aufmerksam war die EU-Kommission geworden, weil die Reedereien seit 2009 regelmäßig geplante Preiserhöhungen per Pressemitteilung
auf ihren Internet-Seiten und in der Fachpresse bekanntgegeben hatten. Deshalb hatten Beamte die Geschäftsräume von zahlreichen großen Reedereien weltweit durchsucht. Bei Hapag-Lloyd heißt es jetzt: Auf manchen Strecken - wie etwa in die USA - sei man sogar verpflichtet, den Kartellbehörden die Preiserhöhungen vorher zu melden.

Welche Unternehmen sich neben der Hamburger Reederei dem Kartellverfahren stellen müssen, ist bislang nicht vollständig bekannt. Nach Informationen von NDR 90,3 stehen auch die Reedereien Maersk aus Dänemark, CMA CGM aus Frankreich und Evergreen aus Taiwan im Visier. Das Kartellverfahren dauert voraussichtlich mehrere Jahre. Am Ende könnten Geldbußen von mehreren Millionen Euro stehen.

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